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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Mariä Lichtmess und St. Blasius

Viele werden in diesen Februartagen aufatmen. Da werden endlich die Nächte wieder kürzer, die Tage länger.

Es drückt nicht mehr jenes sonnenlose und kühle Dasein nieder, das nur das künstliche Licht kennt. Nicht mehr quält jene Symphonie der Trostlosigkeit, dem Herbst und Winter als Dauerzustand aufgepresst. Nicht mehr beschäftigt uns jenes lähmende Sinnieren über Vergangenes, Trauriges und längst Entschwundenes. Leider ist es auch ein Abschied von etwas, das uns nicht wenig geholfen hat, dies Grau zu überstehen. Die Zeit der brennenden Kerzen ist bis auf Stromausfall oder Candle-Light-Dinner vorbei. Wie gut taten sie aber in den vergangenen Wochen. Wir haben es sogar verziehen, wenn aus Sicherheitsgründen die echten Kerzen an unseren Christbäumen Mangelware geworden sind, es nur künstliche waren. Darum sei als kleiner Abschied von diesen nützlichen wie uneigennützigen Helfern gegen das Dunkel ein Hinweis auf zwei Feste der Kirche in dieser Woche gestattet, die beide noch einmal Kerzen zu Wort kommen lassen:

Da ist zum einen am 2. Februar "Mariä Lichtmess", korrekt: Darstellung des Herrn im Tempel, früher feierlicher Abschluss der Weihnachtszeit, traditionell der Tag, an dem alle für den Gottesdienst im Laufe eines Jahres verwendeten Kerzen gesegnet werden. Und einen Tag später findet zum anderen in den Kirchen und oft auch in den Kindergärten der Blasius-Segen statt: die vor den Hals gehaltenen brennenden Kerzen, gegen Halsweh und Halskrankheiten. Eine darin enthaltene Legende hat bis zum heutigen Tag an Aussagekraft nichts verloren. Und wir sollten sie auch nicht wegen des Großaufgebotes an Medikamenten der Vergessenheit überantworten. Licht gibt es immer, an ihm mangelt es nicht. Es drängt sich auch nicht auf, liegt notfalls manchmal monatelang unbeachtet in der Küchenschublade. Aber wenn wir es brauchen, steht es zur Verfügung. Vielleicht fallen uns gute Freunde ein, die wie solche Kerzen für uns sind. Oder anderes, das die Kraft hat, uns zu jeder Zeit gut zu tun. Vor Traurigkeit sind wir auch in Sommernächten nicht gefeit, vor diesen Kerzen aber eben auch nicht. Und vielleicht sind auch wir solche Kerzen.

Pfarrer Hans Thurn

Der Impuls "Sinn & Religion" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.