Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wo haben Sie Ihre grüne Wiese?

Als junge Vikarin hatte ich regelmäßig Kurse im Predigerseminar. Unser Rektor hatte eine Frage, die immer wieder kam. Es war die Frage "Wo haben Sie Ihre grüne Wiese?" Das bedeutete: Wo sind Sie Sie selbst? Wo werden Sie den Druck los, der sich in Ihrer Gemeinde so aufbaut? Wo ruhen Sie sich aus? Wo tanken Sie Kraft?

Diese Frage begleitet mich seitdem. Denn es heißt eben nicht, dass ich, dass wir immer funktionieren müssen und immer weiter laufen wie der Hamster im Rad. Sondern dass es zum Arbeiten dazugehört, auch aufzutanken und auszuruhen. Er wollte uns mit dieser Frage vermitteln: Wenn Sie immer produzieren, etwas hergeben müssen, dann brauchen Sie die Zeit auf der grünen Wiese. Planen Sie Sie ein!
Wo haben wir alle unsere grüne Wiese? Haben wir sie überhaupt? Oder meinen wir, dass wir sie eigentlich nicht brauchen?
Gott meint schon, dass wir sie brauchen und fühlt sich dafür verantwortlich. Woher ich das weiß? Das lese ich z.B. aus dem Psalm 23 heraus, der mir im Moment wieder sehr am Herzen liegt. Ich möchte ein paar Verse herausgreifen.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde, du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Vor denen und vor dem, was mich bedrängt werde ich dennoch beschenkt. Ich soll so kräftig werden, dass ich den Bedrängern standhalte, dass ich kräftig bin für mein Leben. Er weidet mich auf grüner Aue und führet mich zum frischen Wasser, er erquicket meine Seele um seines Namens willen.
In einer modernen Übersetzung heißt das: Gott weidet mich, mir fehlt es an nichts. Auf grüner Wiese lässt er mich lagern, zu den Wassern der Ruhe geleitet mich Gott sanft. Gott will mich speisen an Leib und Seele, will meine Seele wieder rund und in sich ruhend machen und schenkt mir Zeiten der Ruhe. Gott will, dass wir uns stärken. An ihm. Und Gutes und Freundlichkeit werden mir alle Tage meines Lebens folgen.
Wo haben wir unsere grüne Wiese? Wir sollten sie haben, den Platz zum Ausruhen und Ausspannen. Und wir dürfen Gott Platz lassen in unserem Leben, damit er uns zu solchen Plätzen führen kann. Vielleicht ist die Fast- oder Passionszeit ein Ort, wo wir ganz bewusst nach unserer grünen Wiese schauen können?

Bettina Lezuo, Pfarrerin in Goldbach