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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

1 = 3

An diesem Sonntag feiern katholische und evangelische Christen das Dreifaltigkeitsfest bzw. Trinitatis. Es stellt die Formel 1=3 als Ergebnis langen theologischen Ringens vor.

Dieses sperrige Fest beschreibt Gott in drei Personen. Drei ist die Zahl der Ganzheit. Sie sagt: Gott ist nicht in einem Bild zu fassen und bleibt immer auch Geheimnis. Das drei-faltige Bild ist mir sympathisch, weil es in einer vernetzten Welt Kommunikation als Wesen Gottes beschreibt. In der Gemündener Kirche der Heiligsten Dreifaltigkeit findet sich ein Deckengemälde. Es fordert heraus, Gott in seiner Dreifalt und Vielfalt zu entdecken.

Die Hand weist auf Gott hin, der uns wie ein Vater und eine Mutter ins Leben begleitet. Er ist ein Gastgeber, der seine Gäste willkommen heißt. Die Hand steht dafür, dass Gott jeden Menschen beruft, seine Fähigkeiten zu entdecken und den eigenen Weg zu finden. Die offene Hand Gottes segnet. Wie tief diese Geste Menschen berührt, habe ich vor kurzem erlebt, als Paare sich gegenseitig den Segen auf die Stirn zeichneten und damit ihre Liebe füreinander bestärkten.
Der Fisch steht für Jesus, in dem Gott sich berührbar gemacht hat. Längst vor dem Kreuz war der Fisch das Erkennungszeichen der frühen Christen. Wer heute einen Fischaufkleber am Autoheck trägt, bekennt sich als Christ. Jesus fordert seine Jüngerinnen und Jünger dazu auf, "Menschenfischer" zu sein. Sie sollen wie er Barrieren brechen und Brot miteinander teilen, jenseits von kleinkarierten konfessionellen und nationalen Schranken.
Die Taube ist ein Symbol für Frieden und Transzendenz, die andere Welt, in der Gottes Liebe und Gerechtigkeit regieren. Die Taube kennt durch ihren Flug die Welt in ihrer Vielfältigkeit. Sie überwindet Grenzen und findet ihr Zuhause. Die Taube ist Symbol heiliger Geistkraft. In diesem Geist engagieren sich Christen für Gemeinden, die Kraftorte und Heimat sind.
Eingefasst sind diese Symbole von der Form eines Auges. Es ist nicht das Auge eines Big-Brother-Gottes, der Menschen überwacht. Es ist das Auge eines Gottes, der mich ansieht und mir Ansehen schenkt. Ich stelle mir vor, dass er schmunzelt, wenn wir immer wieder über die selben Fehler stolpern. Aber er blickt uns an und sagt: Steh wieder auf!
1=3. Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit dieser Formel Entdeckungen Gottes machen. Vielleicht finden Sie eigene Symbole im Auge Gottes, das Sie willkommen heißt und Ihnen zuzwinkert.

Burkhard Fecher, Gemünden, Pastoralreferent, Ehe- und Familienseelsorger, Ehe-, Familien- und Lebensberater