Und dann gibt es aber auch Geschenke, die so ganz überraschend kommen. Geschenke, über die ich mich, weil sie eben so unverhofft kommen, so richtig freue. Dann zum Beispiel, wenn mir eines meiner Kinder ein paar Blumen gepflückt hat. Einfach mal so. Oder, wenn mir eine Erzieherin spontan anbietet, mir bei einer Bastelarbeit zu helfen, so dass ich mehr Zeit für Anderes habe. Aber auch die Jugendlichen, die mir bei meiner Verabschiedung als Dekanatsjugendpfarrerin Gottes Segen zugesprochen und mir so viele gute Worte mitgegeben haben. Auch das sind Geschenke – Geschenke ganz besonderer Art.
Und vielleicht fallen auch ihnen so besondere Geschenke ein. Gerade in solchen Momenten weiß ich mich reich beschenkt. Da merke ich, wie gut es mir geht. Ein Grund dankbar zu sein. Dankbar dem, der über allem steht. Gott. Dankbar dem, der uns das Leben schenkt und dafür sorgt, dass es uns an nichts fehlt. Ja, der sogar dafür sorgt, dass wir so manches Mal etwas bekommen, mit dem wir nicht gerechnet hätten; etwas, das wir nicht unbedingt zum Überleben bräuchten. Gott hat die Macht, euch so reich zu beschenken, dass ihr nicht nur jederzeit genug habt für euch selbst, sondern auch noch anderen reichlich Gutes tun könnt. Dieser Vers, der genau das ausdrückt, steht im neuen Testament im 2. Korintherbrief. Reich beschenkt zu werden, das ist ein großes Glück. Ein tolles Gefühl. Gerade eben bei solchen Geschenken, mit denen ich nicht gerechnet habe. Und immer wieder ein Fingerzeig, dankbar zu sein für das, was ich habe. Und dann dabei nicht stehen zu bleiben. Sondern aus dieser Dankbarkeit heraus, aus dieser Fülle heraus, eben auch selbst Gutes zu tun. Und das kann ich ganz einfach: indem ich selbst einmal die Gebende, der Schenkende bin. Ganz unverhofft, ganz überraschend – einfach mal so. Eine Blume vom Wegesrand, ein bisschen Zeit, einen Kaffee.... Viel Spaß dabei!
Barbara Röhm, Pfarrerin