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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Von Hitzköpfen und Völkeraposteln

Katholische und evangelische Christen feiern am 29. Jundas Fest der heiligen Petrus und Paulus. Die beiden starben zwar nicht am selben Tag, wohl nicht einmal im selben Jahr, aber ihre Lebensgeschichten sind eng miteinander verknüpft.

Ihre Wege haben sich oft gekreuzt, verliefen manchmal auch parallel und beide sind in Rom für ihren Glauben gestorben. Simon, den Jesus "Petrus" – Fels – nannte, war verheiratet und lebte mit seiner Familie in Kafarnaum, wo er den Lebensunterhalt als Fischer verdiente. Zusammen mit seinem Bruder Andreas begegnete er Jesus, der ihm zurief: "Du bist der Fels und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen!" Aufgrund dieser Worte verehrt die katholische Kirche in Petrus ihren ersten Papst. Bald schon hatte er in Jerusalem eine hohe Stellung, wirkte Wunder und hielt leidenschaftliche Predigten. Auch in Rom wollte Petrus das Wort Christi verkünden. Nero aber ließ in verhaften und 64 (oder 67) zum Tod am Kreuz verurteilen. Das einzige, was Petrus erbat, war mit dem Kopf nach unten gekreuzigt zu werden.

Saulus wurde in Tarsus geboren und wurde wie sein Vater Zeltmacher. Als hochgebildeter Pharisäer war ein fanatischer Christenverfolger und beteiligte sich an der Steinigung desStephanus. Auf dem Weg nach Damaskus, wo er weitere Christenverfolgungen plante, begegnete ihm Jesus in einer Art Vision. Überwältigt von diesem Ereignis stürzte Saulus blind zu Boden und musste, so berichtet die Apostelgeschichte, nach Damaskus geführt werden, wo ihn Hananias, ein Jünger Jesu, wieder sehend werden ließ und ihn taufte. Große Missionsreisen bestimmten das Leben des Bekehrten, der sich nun "Paulus", der Geringe, nannte. Vielerorts gründete er Gemeinden und verbreitete so die Botschaft Jesu in der Welt. Um 61 kam Paulus nach Rom, wo er nach der Legende gemeinsam mit Petrus vor Nero auftrat. Paulus wurde schließlich von dem grausamen Herrscher 67 zum Tode verurteilt und enthauptet.

Petrus und Paulus waren verschieden. Der eine wird von manchen als "Hitzkopf" bezeichnet und war ein bodenständiger Anhänger Jesu, der andere ein intellektueller Prediger und Missionar, der leidenschaftlich seine Aufgaben erfüllte. Ihre gemeinsame Feier macht klar, dass das Christentum weder Gleichmacherei, noch Uniformität verlangt, sondern alle ihren Platz in der Gemeinschaft Jesu haben dürfen und sollen. Das, was einst Petrus und Paulus verband, soll auch heute der Maßstab für das Miteinander sein: der Glaube an Jesus Christus. In diesem Sinne wünsche ich allen Christen einen frohen Festtag!

Christian Stadtmüller ist Pfarrvikar der Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Innenstadt. Der Impuls "Sinn & Religion" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.