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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Sonntag am 9. Februar 2020

Aufbrechen, um zu suchen

Salz – ein unverzichtbares Gewürz in der Küche! Wenn Salz im Essen fehlt, schmeckt alles einfach nur fad!

Evangelium

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Matthäus 5,13–16

Licht – ohne Licht sind die Bäume, Pflanzen, Blumen, Mensch und Tier nicht lange lebensfähig! Mir kommen Menschen in den Sinn, die den Geschmack am Leben verloren haben:

Menschen, auf denen herumgehackt wird, die im übertragenen Sinne „mit Füßen getreten werden“, weil sie nicht mit dem Strom schwimmen (Mobbing in Schulen und am Arbeitsplatz).

Menschen, die sich wertlos, nicht mehr gebraucht und auch nicht verstanden fühlen, weil sie krank, alt oder beruflich gescheitert sind. Menschen, deren Familien in Streit und Unfrieden leben, vielleicht sogar ganz zerbrochen sind.

Menschen, die auf der Flucht sind oder in Kriegsgebieten leben, Obdachlose, Arbeitslose, Opfer von Gewalttaten, Opfer von Katastrophen aller Art.

All diese fürchterlichen Situationen – und es gibt noch viel mehr Leid in unserer Welt – können dazu führen, dass Menschen sich zurückziehen. Sie können das Licht, das lebenswichtig und notwendend für sie wäre, nicht mehr sehen und spüren. Sie verlieren alle Hoffnung auf Verbesserung ihrer Lebensumstände, zweifeln an allem und verlieren jeglichen Lebenswillen und Lebensmut. Ihr Leben wird dunkel, geschmacklos, fad!

Hinein in diese Sinnlosigkeit leuchtet Gottes Wort als Aufforderung und wundervolle Zusage für uns: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt!“

Gott hat uns alle so wunderbar und einzigartig mit Talenten, Begabungen, Weisheit, Kraft, Mut und ganz viel Licht und Liebe ausgestattet, so dass jeder von uns Geschmack und Licht zuerst in sein Dasein und dann in das Dasein anderer bringen kann! Doch gleicht unser Leben manchmal wirklich dem Bild aus der Heiligen Schrift, indem wir ein Gefäß über unser Licht stülpen und es somit auslöschen: Vielleicht überlassen wir anderen die Führung in unserem Leben oder schließen uns dem Strom der Zeit an, um uns nicht anstrengen zu müssen, nach dem Motto: „Wenn das alle tun, wird es schon richtig sein!“

Vielleicht leben wir unser Leben so, dass die Erwartungen anderer erfüllt werden?

Vielleicht durften wir nicht den Beruf erlernen, den wir ins Auge gefasst hatten und – was noch wichtiger ist – der uns entsprochen hätte?

Vielleicht lassen uns Ängste und festgefahrene Glaubenssätze unser Leben so gestalten, dass unser Herz nur wenig oder keine Freude und Zufriedenheit erfährt?

Vielleicht flammt in uns eine Idee, ein Funke auf, wie wir uns erfülltes Leben vorstellen und was wir verändern wollen? Doch dann lassen wir den Gedanken wieder fallen, aus Angst, uns lächerlich zu machen.

Es braucht ganz viel Vertrauen, Mut und Willenskraft – auf die Zusage Gottes hin –, in uns nach diesem Licht, das leuchten will, und dem Salz, welches wieder Geschmack in mein Leben bringen kann, zu suchen!

Und wir werden noch einmal aufgefordert, zu vertrauen und mutig zu sein:

„Wer suchet, der findet!“

Allein der Aufbruch, das Sich-auf-die-Suche-Machen öffnet die Türen zu einem leuchtenden, geschmack- und sinnvollen, kurzum erfüllenden Leben, das ansteckend wirkt! Und wenn jeder von uns seinen Platz – der ihm zugedacht ist – findet, besteht die Möglichkeit, dass die Stadt auf dem Berg weit hinausleuchtet in die Welt!

Marion Becker arbeitet als Geistliche Begleiterin in der Diözese Würzburg.

Das "Wort zum Sonntag" erscheint wöchentlich im Würzburger katholischen Sonntagsblatt.