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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort vom 19. August 2022

Augenmerke

Sommerzeit. Ferienzeit. Draußenzeit. Wie viele von Ihnen genieße ich den Sommer und bin gern in der Natur. Das Gehen macht den Kopf frei und hat etwas Meditatives.

Ich laufe und denke nach und irgendwann hört das Denken auf. Dann bin ich frei vom Alltag. Still und aufmerksam für das, was um mich herum ist. Ich freue mich an einer Hummel, die wie ein kleiner Hubschrauber an mir vorbeischwirrt. Ich höre das Singen der Vögel. Sehe einen bunten Fasan laufen oder ein Reh ins Gebüsch springen. Ich rieche die Blüten auf der Wiese und spüre meinen Körper.

Solche Momente sind sehr kostbar. Manchmal führt mein Weg an einem Bildstock vorbei. Es gibt sie ja zahlreich bei uns in der Flur. Ich lese die Inschriften, oft eine Jahreszahl und frage mich, was Menschen dort wohl erlebt haben. Warum stellen Menschen solch ein Bild auf? Weil sie an dieser Stelle etwas Besonderes erlebt haben. Aus Dankbarkeit. Um sich zu erinnern. Um andere zum Nachdenken zu bringen. Um sich an Gott und sein Wirken zu erinnern. Dieser Brauch ist schon uralt. Schon von Jakob in der Bibel wird berichtet, dass er nachts allein war und träumte und im Traum erschienen ihm die Engel Gottes und sagten ihm, dass sein Weg ein gesegneter Weg werden würde. Als Jakob erwacht, reibt er sich die Augen und richtet ein Denkmal aus Steinen auf. Er sagt „Wie heilig ist die diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, hier ist die Pforte des Himmels.“ Nicht der Ort an sich ist heilig, sondern das, was Jakob dort erlebt hat. Er ist Gott begegnet, und daran möchte er sich für immer erinnern.

Es tut Menschen gut, solche Augenmerke zu haben. Die ins Gedächtnis rufen: Gott ist da. Hier hat ein Mensch etwas Wunderbares mit ihm erlebt und sich behütet gefühlt. Er wird wieder da sein. Vielleicht schaffen Sie sich ja auch zu Hause ein Augenmerk, zum Gedenken. Eine Postkarte, an den Kühlschrank gepinnt. Ein Stein von einer Wanderung. Ein Mitbringsel aus einem Gottesdienst. Immer wieder einmal können Sie Ihr Augenmerk ansehen, es erinnert an einen guten Moment, an einen guten Moment mit Gott. Ich wünsche Ihnen viele Augenmerke, denn das gibt Stärke und Kraft fürs Leben.

Bettina Lezuo, Evangelische Pfarrerin in Goldbach

Der Impuls "Kreuzwort" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.