Jedes Jahr fasziniert mich diese starke Kraft der Natur nach dem Winter wieder Leben entstehen zu lassen. Sie ist für mich ein sichtbares Zeichen der Geistkraft Gottes, die Leben einhaucht und Neues entstehen lässt. Das Wachsen in der Natur erinnert mich auch an die Kraft vieler Menschen, schwere Zeiten durchzustehen, mit den Veränderungen leben zu lernen und Neues wachsen zu lassen.
Das Frühjahr kann für Menschen schwierig sein, die nicht das Gefühl haben lebendig werden/sein zu können. In deren Leben sich nichts zu ändern scheint und nicht sichtbar Neues wächst. Manche von ihnen fühlen sich auch von Gott nicht mehr getragen. Viele Menschen, die Schweres erlebt haben, machten die Erfahrung, dass es helfen kann darüber zu reden oder zu schreiben. Es kann gut tun über die Situation, die Gefühle und Regungen zu sprechen. Von anderen verstanden zu werden, kann tragen und halten. Bei diesem Austausch können auch „Lebenszeichen" sichtbar werden, die man alleine nicht sieht. Im Aussprechen und Gehalten werden wirkt die Lebenskraft Gottes.
Ich wünsche Ihnen, dass sie die „Lebenszeichen" in der Natur, bei sich und andern bewundern können – und an schweren Tagen den Mut, sich anderen anzuvertrauen.
Christiane Knobling,
Leiterin der Ökumenischen Telefonseelsorge Untermain
Das Kreuzwort erscheint jeden Samstag im Serviceteil der Lokalzeitung "Main Echo" und online auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.