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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Der Blick in den Himmel

Wer in den Himmel schauen will, muss sich aufrichten, den Kopf heben, bisweilen eine unbequeme Haltung einnehmen.

Nach dem langen Winter meint es der Himmel in diesen Frühlingstagen sehr gut mit uns. Die sommerlichen Temperaturen der letzten Wochen ließen nicht nur die Bäume ausschlagen und die Blumen wachsen, sondern auch mich innerlich aufblühen. Gerade rechtzeitig zum Start der Landesgartenschau, bei der wir uns als christliche Kirchen zusammen mit den anderen in Würzburg vertretenen Religionsgemeinschaften mit einem bunten Programm beteiligen.

Der Blick in den Himmel ist jeden Morgen mein erster Blick nach dem Aufstehen: Wie wird das Wetter werden? Was erwartet mich heute? Und insgeheim schicke ich ein kleines Stoßgebet nach oben, der Tag möge gut verlaufen.

Der Blick in den Himmel - er ist es, den wir den Besucherinnen und Besuchern der Gartenschau in unserem gemeinsamen Haus der Religionen eröffnen wollen. "Trinitatis", der Ort der Stille, wurde von evangelischer und katholischer Kirche errichtet und dient für die Zeit der Gartenschau als ein Ort der Ruhe und Einkehr für alle Besucher gleich welcher Konfession oder Religion. Der Bau wächst aus der dreieckigen Grundstücksfläche nach oben ins Licht. Die dreiseitige Außenwand ragt pyramidenförmig aus der Erde hinein in den Himmel.

Wer das Innere betritt, findet sich in einem schlichten, in weiß gehaltenen Raum wieder. Automatisch wird der Blick des Besuchers nach oben gelenkt, denn von dort fällt durch ein Dreieck das Licht ein. Durch die Öffnung kann man den Himmel sehen: die Sonne, die Regentropfen, die vorbeiziehenden Wolken. Für uns als glaubende Menschen ist dieser Blick in den Himmel ein Sinnbild für unsere Ahnung, dass unser Leben größer ist als wir selbst, dass wir als Menschen Teil eines größeren Ganzen sind. Der Blick in den Himmel ist für mich die hoffende Ausschau nach Gott, der mein Leben trägt und hält.

Dieser Blick ist aber allzu oft getrübt. Das mag an den kleinen Alltagssorgen liegen, die mich umtreiben und die mich so oft nur um mich selbst kreisen lassen. Den Himmel verlieren wir aber auch dann aus dem Blick, wenn sich große Dunkelheit in unser Leben schleicht: Krankheit, die Diagnose "Krebs", der Tod, der mir einen lieben Menschen nimmt, die Zerbrechlichkeit unserer Beziehungen. Da wird das Herz eng, der Blick traurig, die Perspektive fehlt.

Wer in den Himmel schauen will, muss sich aufrichten, den Kopf heben, bisweilen eine unbequeme Haltung einnehmen. Vielleicht verlieren wir den Himmel ja auch deshalb so leicht aus den Augen? Denn gerade im Leid mag uns der aufrechte Gang nicht mehr gelingen. Oder ist es genau umgekehrt? Dass nämlich der Blick nach oben, die Hoffnung oder vielleicht auch nur die Sehnsucht nach Gott uns aufrichtet?

Und worauf hoffen Sie? Woran denken Sie beim Blick in den Himmel? Am kommenden Donnerstag feiern wir das Fest "Christi Himmelfahrt". In der Bibel lesen wir in der Apostelgeschichte: "Jesus sagte: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herab kommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein [...] bis an die Grenzen der Erde. Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke entzog ihn ihren Blicken." (Apg 1, 8-9)

Der Blick hinein in den Himmel - er möge uns immer wieder neu geschenkt werden und uns mit einer Ahnung erfüllen, die unserem Leben Sinn gibt.

Alexandra Eck, Gemeindereferentin und Referentin für City- und Dombesucher-Pastoral, Würzburg

Der Impuls "Sinn & Religion" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg