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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort am 5. Mai 2019

Der Wert jedes Menschen

Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? - Die Frage eines Menschen aus Psalm 8. Was ist der Mensch? Wie verstehen wir unser Mensch-sein? Was ist das Menschenbild unserer Gesellschaft? Immer öfter drängen sich mir diese Fragen auf. Ich beobachte ein Menschenbild, das zunehmend an Erfolg, Gesundheit und Funktionalität orientiert ist. Funktionieren soll der Mensch in den alltäglichen Arbeitsabläufen.

Der moderne Mensch lebt in Algorithmen, die Computer vorgeben und die Lebenszeit takten. Fit soll er sein, der Mensch. Makellos und athletisch der Körper. In der Grundschule erlebe ich bei der Zeugnisvergabe weinende Kinder, weil sie in dem ein oder anderen Fach „nur eine drei" haben. Offenbar wird ihnen früh Leistungsdruck in Schule und Sport „eingeimpft".
Viel dreht sich mittlerweile um Effizienz und Profit und Steigerung derselben - gerade auch in Bereichen der Gesundheit und Pflege, in denen doch der Mensch im Mittelpunkt stehen sollte. Wird das dem Menschen gerecht? — Die Kehrseite eines einseitig an Leistung orientierten Menschenbildes ist die Erschöpfung. Und die Verdrängung all dessen, was uns auch aufgeben ist: Erkrankungen an Leib und Seele, das Altern, das Bedürfnis nach menschlicher Zuwendung. Es gibt keinen Menschen, der ohne verwundbare Seite ist.
Menschliche Zuwendung, Zeit und Aufmerksamkeit, mitfühlende Anteilnahme kann kein Roboter ersetzen. Des Menschen Sinn erschöpft sich nicht in Konsum und Leistung. Der Betende des 8. Psalms sieht tiefer. Er erkennt die Spuren Gottes im Leben des Menschen. Er sieht das Vermögen des Menschen, schöpferisch tätig zu sein. Er sieht des Menschen Fähigkeit, mit technischen Mitteln das Leben zu gestalten und zu erleichtern. Aber der Autor des 8. Psalms weiß um die Verletzlichkeit des Menschen. Er hält auch das verwundete und beeinträchtigte Leben für lebens- und liebenswert. Von Gott her hat für ihn jeder Mensch einen unverlierbaren Wert. Egal ob einer scheitert oder Erfolg hat, egal ob jemand krank, behindert oder gesund ist - Gott nimmt sich des Menschen an und gedenkt seiner. Alle Menschen sind von Gott mit Würde begabt und deshalb ebenbürtig. Jede menschliche Seele ist in Gottes Augen unendlich wertvoll. Das ist ein tröstliches und hoffnungsvolles Bild vom Menschen, und ein wahrhaft menschliches.

Philip Messner
Pfarrer in Langstadt und Schlierbach

Das Kreuzwort erscheint jeden Samstag im Serviceteil der Lokalzeitung "Main Echo" und online auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.