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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort am 28. November 2020

Ein neuer Anfang

Die Adventszeit beginnt. Damit fängt auch ein neues Kirchenjahr an. Wie sehr sehnen wir uns nach einem neuen Anfang! Wie sehr möchten wir dieses schwierige Jahr mit seinen völlig neuartigen Herausforderungen hinter uns lassen!

Wie sehr wünschen wir uns, Hoffnung zu schöpfen und in einen „normalen“ Umgang miteinander zurückzukehren! Doch auch wenn wir mit einem neuen Kirchenjahr eine neue Seite aufschlagen, ist uns bewusst, dass wir dieses Krisenjahr so nicht einfach ablegen können.

Ende März las ich folgenden Witz: „Lieber Gott, kannst du bitte das Jahr 2020 noch einmal installieren? Es hat leider ein Virus.“ Damals konnte ich noch darüber lachen. Heute finde ich ihn nicht mehr witzig, so wichtig es gewiss ist, dass wir unseren Humor nicht verlieren. Mindestens genauso wichtig ist jedoch die Frage, woher wir tatsächlich unsere Hoffnung schöpfen und nähren. Der Advent ist für Christen eine Zeit der Hoffnung.

Diese Hoffnung macht sich fest am Kommen Gottes in diese Welt in Jesus Christus, dem ewigen Gottessohn. Die alten Verheißungen, dass in dem Christus Gottes Hilfe zu finden sei, erfüllten sich. Freilich nicht so, dass die ganze Welt wieder in ein Paradies ohne Kriege und Krankheiten verwandelt wurde, aber doch so, dass dem, der an diesen Christus glaubt, ein Licht der Hoffnung ins Herz gepflanzt wird. Ein Licht, das durchhält – auch in den dunkelsten Zeiten.

Zurzeit richten sich – verständlicherweise – immense Hoffnungen auf Impfstoffe gegen das Corona-Virus. Diese Hoffnung hat eine quasi-religiöse Dimension. Das zeigen Sprache und Haltung der Menschen. Hilfe, Besserung und Rückkehr der Freiheit werden von Impfstoffen erwartet. Aber ob sie das wirklich geben können? Nun kann man einwenden, dass der Glaube nicht jedermanns Ding ist und somit religiöse Hoffnungen für eine gesamtgesellschaftliche Krise kaum fruchtbar zu machen sind. Demgegenüber scheint die Gesundheit etwas zu sein, das alle Menschen verbindet. Aber stimmt das wirklich? Manche haben in egoistischer Ausprägung nur ihre eigene Gesundheit im Blick. Hinsichtlich der Frage, was gesundheitsgefährdend ist und was nicht, sehe ich geradezu eine Spaltung in unserer Gesellschaft. Und dass Gesundheit nicht nur körperliche Unversehrtheit bedeutet, muss auch immer wieder erinnert werden. Auch Gesundheit hat eine zutiefst religiöse Dimension:

Unser Leben – eine Gabe des Schöpfers. Unsere Gesundheit – ein Geschenk Gottes. Freie Entfaltung des Lebens – ein kostbarer Segen. Frieden der Seele – eine unverdiente Gnade. Dass wir im Advent aufsehen dürfen zu dem, der zu uns kommt als „Gerechter und Helfer“, nährt unsere Hoffnung auch mitten in der Corona-Krise.

Till Roth
Dekan in Lohr a.Main

Das Kreuzwort erscheint jeden Samstag im Serviceteil der Lokalzeitung “Main Echo” und online auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.