Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende am 5. August 2022

Ein schönes Wochenende

In der Zeit für Gott reicht manchmal ein kurzer Augenblick, so Pfarrerin Susanne Wildfeuer.

"Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!" So enden am Freitag fast alle Mails und Telefongespräche, die ich führe. Das Wochenende ist im Lauf der Woche etwas Besonderes. So wie der Urlaub im Lauf des Jahres. Nach einer langen und oft anstrengenden Arbeitswoche tut es gut, sich eine Auszeit zu gönnen. Die Work-Life-Balance muss stimmen. Sie stimmt, so die Erkenntnis von Wissenschaftler:innen, wenn Arbeits- und Privatleben gut ausbalanciert sind, wenn die beruflichen Anforderungen mit den privaten Bedürfnissen gut ausgeglichen sind.

Am Wochenende bleibt deshalb der Wecker aus, es ist Zeit zum Ausschlafen, für ein langes Frühstück mit der Familie, für einen Einkaufsbummel, einen Ausflug und für all den Dingen, zu denen ich im Laufe der Woche nicht komme.

Meistens wird dann doch viel zu viel für das Wochenende geplant, weil es schon bevor es beginnt, mit Terminen belegt ist. Nicht selten mündet die Freude auf Erholung im Freizeitstress.

Es ist tatsächlich ziemlich schwierig, den Hebel vom Arbeitsmodus so einfach in den Freizeitmodus umzulegen. Die enge Taktung des Alltags, das Einhalten von Terminen und alles, was damit zusammenhängt, prägt uns so, dass es schwerfällt, Freizeit wirklich als freie Zeit genießen. Es bleibt weiter die Sehnsucht danach, zu einer erholsamen Ruhe zu kommen. Kann es den überhaupt geben?

Ein Plädoyer für einen Ruhetag, der wirklich frei ist und an dem gar nichts geschehen muss, findet sich schon am Anfang der Bibel: „So vollendete Gott am siebten Tag seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tag von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.“ Gott selbst gönnt sich einen Tag der absoluten Ruhe. Keine Aufgaben zu erledigen, keine Termine, keine Verabredungen, kein Stress. Nur Ruhe: Erlaubte, gesegnete Ruhe.

In der Bibel heißt es weiter, dass ein solch göttlicher Ruhetag eine heilige Zeit ist. Weil Gott nicht ruht, um wieder fit für den Alltag zu werden, sondern um für seine Menschen Zeit zu haben. Genauso, wie wir Menschen die beste Ruhe dann finden, wenn wir uns Zeit für Gott nehmen. Die Zeit für Gott ist eine besondere Zeit, zweckfrei und ohne dass eine Leistung erwartet wird. Zeit für Gott ist in Ruhe ein Buch lesen, mit einer Freundin eine Tasse Kaffee trinken, sich den Wind um die Nase wehen lassen, sitzen und dem Gesang der Vögel lauschen, tief in sich hineinzuhören oder die Hände zu falten und zu beten. In der Zeit für Gott bin ich ganz bei mir. Das muss nicht gleich ein ganzes Wochenende sein, manchmal reicht ein kurzer Augenblick.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende mit wenigen Terminen und vielen kleinen Zeit-Momenten, die guttun.

Susanne Wildfeuer, evangelische Pfarrerin an der St. Johanniskirche in Würzburg

Der Impuls "Wort zum Wochenende" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.