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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende am 21. Mai 2021

Eine klare Botschaft

Pfingsten betrifft unser Sein oder Nichtsein, so Dekan Wenrich Slenczka.

Urlaub oder nicht Urlaub, das ist hier die Frage. Ob die Inzidenzen an Pfingsten so niedrig sind, dass Hotels zugänglich sind? Wer hat offen hat, welche Regeln gelten wo? Man wünscht sich, dass man ganz klare Ansagen bekommt. Aber jede Klarheit beginnt mit einem Vielleicht. Ebenso wünscht man sich, dass man endlich mal wieder planen kann. Aber jede Planung verbindet sich mit einem Hoffentlich.

Die klare Stimme wird vermisst, die vielen Stimmen reden durcheinander, gegeneinander, widersprechen sich selbst. Es geht zu wie bei der Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel am Anfang der Bibel. Das ist eine uralte menschliche Erfahrung, dass wir durcheinanderreden, aneinander vorbeireden oder uns selbst widersprechen. Zurzeit reden wir ohnehin nur selten miteinander, sondern schicken einander Kurznachrichten oder E-Mails. Leider ist das oft mit Missverständnissen verbunden. Denn man sieht nicht, mit welcher Miene das Gegenüber etwas sagt. Man kann nicht gleich korrigieren, was der andere nicht verstanden hat.

Eine klare Stimme wäre schön, wenn sie nicht mit einer lauten Stimme verwechselt wird. Mancher schreit und meint, damit sei dann alles klar und deutlich gesagt. Klare Stimmen sind häufig auch einfach, sogar viel zu einfach. Sie klingen zwar leicht fasslich, aber sie passen leider nicht zu der komplizierten Situation, in der wir uns befinden. Und so suchen wir Menschen, wie und wo wir etwas verstehen können.

Plötzlich erhob sich ein Rauschen, die Leute kamen zusammen und hörten die Apostel von den großen Taten Gottes reden – jeder in seiner Sprache. So erzählt es die Pfingstgeschichte. Die Jünger von Jesus werden vom Heiligen Geist zum Sprechen gebracht. Mit dem Geist Gottes reden sie so, dass sie verstanden werden. Einfach wird ihre Botschaft dadurch noch nicht, auch wenn sie klar verständlich ist. Petrus predigt an Pfingsten tiefsinnig. Diese klare Stimme an Pfingsten ist keine platte Parole. Aber sie trifft Menschen in ihrem Inneren. Sie erkennen in dieser Rede sich selbst und werden verändert durch das, was Gottes Geist ihnen mitteilt.

Am Ende des Tages erlebten sie, was ihnen so gefehlt hatte: Sie wurden zur ersten christlichen Gemeinde und waren „ein Herz und eine Seele“. Sie erfahren Gemeinschaft, die wir Menschen so dringend brauchen. Über alle Missverständnisse und Streitereien hinweg, kommen sie zusammen und sind vereint im Heiligen Geist. Das ist Pfingsten, das betrifft unser Sein oder Nichtsein.

Dr. Wenrich Slenczka, Dekan des Evang.-Luth. Dekanates Würzburg

Der Impuls "Wort zum Wochenende" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.