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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort am 24. September 2022

Endlich Regen!

Als es nach langen Wochen der Trockenheit neulich erstmals wieder regnete, liefen manche Menschen spontan nach draußen, lachten und tanzten, freuten sich über jeden Tropfen. So lange hatte die Erde danach gedürstet! Im Garten hat so manche Pflanze die Trockenheit nicht überlebt. Andere erholen sich fast wie durch ein Wunder, sobald wieder Regen vom Himmel fällt. Und ganz zart schießen Grashalme und Keimlinge aus dem Boden, als hätten sie nur darauf gewartet, endlich wachsen zu dürfen.

Auch die Bibel kennt schon Geschichten von Dürre und Trockenheit, die die Menschen sogar zum Auswandern zwingt. Nach drei Jahren ohne einen Tropfen Wasser von oben ist es wirklich ein Wunder und ein Segen, wenn der Prophet Elija es mit Gottes Hilfe wieder regnen lässt. Im Evangelium dieses Sonntags geht es um einen einzigen Tropfen Wasser, der heiß ersehnt, aber unerreichbar fern ist. Die andere, zerstörerische Seite des Wassers ist freilich damals wie heute immer zum Greifen nah. Wir modernen Menschen haben das Wasser unter Kontrolle, dachten wir: Stauseen und Staustufen, Bewässerungsanlagen und Wasserkraftwerke, Kanalisation und sogar die Renaturierung von Wasserläufen – alles möglich, alles machbar. Aber wir merken, dass wir letztlich das Wasser nicht im Griff haben. Nicht, wenn es ganze Dörfer, Täler und Länder überschwemmt. Und nicht, wenn es knapp wird. Wasser ist – auch das gehört zu unserer jüdisch-christlichen Tradition - letztlich unverfügbar. So wie Luft und Liebe, Leben und Tod gehört es niemandem. Wasser ist Gottes „wilde Schöpfung“ – und deshalb heilig. Deshalb finde ich diese spontanen „Regentänze“, die die lang ersehnten Tropfen begrüßen, schön. Sie bringen zum Ausdruck, dass wir dankbar sind für dieses Geschenk, dass wir das Wasser in all seiner Schönheit und Macht achten – und selbst achtsam und verantwortlich mit den Kräften der Natur umzugehen versuchen. Weil es vernünftig und notwendig ist. Aber auch, weil wir in jedem glitzernden Tropfen, in jedem Regenbogen Gott gespiegelt sehen können.

Dr. Ursula Silber, Pastoraltheologin und Rektorin des Martinushauses

Der Impuls "Kreuzwort" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.