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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Endlich Sommerferien!

Vieles was uns im Alltag (über)lebensnotwendig erscheint, kann, darf und soll sich im Urlaub relativieren, so Christine Steger.

Der Stress der letzten Schulwochen ist geschafft. Alle Schulaufgaben sind geschrieben, alle Sommerfeste sind gefeiert, alle Verabschiedungen sind begangen. Zeit, der Aufforderung Jesu zu folgen: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus.“ (Mk 6,31) Zugegeben, es ist nicht ganz einfach in den heutigen Urlaubsdomizilen einen einsamen Ort zu finden, aber auszuruhen sollte für alle zum Ferienprogramm gehören!

Doch wohl die meisten wissen aus Erfahrung, dass vor dem Vergnügen die Arbeit kommt und entsprechend braucht ein Urlaub, die Zeit der Erholung und des Kraftschöpfens, eine gute Vorbereitung, inklusive des Packens. Was muss unbedingt mit? Was darf auf keinen Fall fehlen? Und was kann oder muss sogar zu Hause bleiben, weil der Platz im Koffer begrenzt ist? Vielleicht kann der Text eines Liedes der deutschen Band Silbermond an dieser Stelle eine Hilfe sein, mit der herausfordernden Aufgabe all den Ballast zu nehmen und wegzuwerfen, weil es sich mit leichtem Gepäck besser reisen lässt. Vieles was uns im Alltag (über)lebensnotwendig erscheint, kann, darf und soll sich im Urlaub relativieren. Was brauche ich wirklich, um mich erholen zu können? Und weiter gefragt; was brauche ich um gut leben zu können?

Eine indirekte Antwort darauf gibt Guido Maria Dreves in der vierten Strophe des bekannten Kirchenliedes „Ein Danklied sei dem Herrn“, in dem er schreibt: „Drum wirf die Sorge weg, lass allen Kummer fahren!“ Mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein, heißt – zumindest für eine begrenzte Zeit – das hinter mir zu lassen, was Stress, Ärger oder Sorgen verursacht, in dem Glauben, dem Wissen oder zumindest der Hoffnung, dass diese Last jemand anderes für mich trägt. Das kann der Nachbar sein, der sich um meinen Garten und das Haustier kümmert, das kann das Personal einer Pflegestation sein, die sich der pflegebedürftigen Angehörigen annehmen, das kann der Arbeitskollege sein, der mir in der Zeit meiner Abwesenheit den Rücken freihält, das können die Angestellten am Urlaubsort sein, die für meine Erholung arbeiten oder es kann der sein, vom dem es in selbigem Kirchenlied heißt: „Dein Name steht in Gottes Hand, Gott liest und schaut ihn unverwandt“.

Vielleicht bietet das durch den Urlaub hoffentlich leichter gewordene Gepäck einen Platz für ein kleines Dankeschön oder es findet sich wieder Zuhause angekommen die Zeit, gemeinsam Urlaubsfotos anzuschauen, um den „Gepäckerleichterern“ zumindest in ihrer Phantasie und für den Moment einen einsamen Ort zum Ausruhen zu schenken. In diesem Sinn wünsche ich allen – ob Zuhause oder in der Ferne – einen erholsamen Sommer, der das Lebensgepäck ein wenig erleichtert.

Christine Steger, Ehe- und Familienseelsorgerin

Der Impuls "Sinn & Religion" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.