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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort

Ewiges durchdringt die Zeit

Es mag nicht gerade verlockend sein, ohne besonderen Grund auf einen Dorffriedhof zu gehen. Aber die im Januar eingeweihte Kunstinstallation auf dem alten Obernauer Dorffriedhof lädt dazu ein.

Neun allesamt sehenswerte historische Grabsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert reihen sich dort in zehn Metern Länge dicht aneinander. Ihnen vorgelagert ist ein Erdstreifen für 30 Urnengräber. In der Morgensonne fällt der Schatten der Steine mit ihrer symbolischen Bildaussage über die Urnengräber: Ewigkeit im Bild der Steine triff die Zeitlichkeit in den Urnengräbern. Das könnte schon alles an Information sein, wäre da nicht gleichzeitig die Beschäftigung mit der Quantenphysik und ihren fundamentalen Aussagen über Zeit und Ewigkeit, wie sie etwa von H.P. Dürr, Niels Bohr, Einstein oder Pauli formuliert wurden.


Nach ihren Erkenntnissen ist alle Materie belebte Energie. Alle Materie, auch der Stein,   entsteht und besteht durch Atomteilchen, die fürs bloße Auge unsichtbar permanent in Schwingung sind, die ein Ganzes bilden und es zusammenhalten. Jedes Teilchen besteht nicht für sich allein, sondern ist Teil eines Ganzen, mit dem wir und die Schöpfung weltweit verbunden sind. In den Teilchen unseres Körpers tragen wir so den ganzen Kosmos in uns. Deshalb kann man bei Quantenphysikern lesen, dass der Kosmos „eine Sinfonie ist, die darauf angewiesen ist, dass es Wesen gibt, die sich erklingen lassen“ und sich für eine größere Wirklichkeit  öffnen, an der wir alle Anteil haben, ob wir es wollen oder nicht. Je lebendiger, sensibler, unsicherer Menschen sind, weil sie sich für ein Ganzes öffnen, ohne es genau zu kennen, desto kreativer gestaltet sich die Zukunft: Die Schöpfung ist folglich „kein Granithügel, sondern ein ausgewogenes Kartenhaus, eine umfassende Wirklichkeit, die wir Gott nennen können.“ (H.P.Dürr)


Wie berechtigt ist deshalb unsere Distanz gegenüber den bösen Kräften, die das Kartenhaus gewaltsam zerstören wollen und aus der Sinfonie eine Kakophonie machen! Sie haben nichts von diesen  Zusammenhängen kapiert und betreiben haltlos ihre egozentrische gottlose Politik.
Solche Gedanken kommen im Blick auf die neun Grabsteine: Das Ewige, Zeitlose, das Ganze, Gott umfasst die Zeitlichkeit des Menschen. Er ist das Ganze in allem. Ihm sollten wir unsere Verehrung z.B.durch Gebet entgegenbringen. Zugleich alle Hochachtung vor den Menschen, die den Ewigen suchen und verwirklichen.

Peter Spielmann, pastoraler Mitarbeiter in Obernau

Der Impuls "Kreuzwort" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.