Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende am 17. April 2020

"Freuen Sie sich bitte jetzt!"

Es gilt: "Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!" "Freuen Sie sich bitte jetzt!“ Hat es funktioniert? Haben Sie sich gefreut? Wohl eher nicht. Freude kann man nicht anordnen.

Wir konnten dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie leider keine Ostergottesdienste miteinander feiern. Aber in unserer evangelischen Osterliturgie gibt es sonst einen Moment, der zumindest bei uns den Eindruck von „angeordneter Freude“ entsteht lässt: Nachdem das Osterlicht in die Kirche hereingetragen und das Osterevangelium verlesen wurde, ruft die Pfarrerin bzw. der Pfarrer: „Der Herr ist auferstanden, Halleluja!“ und die vorgegebene Antwort der Gemeinde lautet: „Er ist wahrhaftig auferstanden, Halleluja!“

Der Antwortruf der Gemeinde kommt jedoch meist sehr zaghaft, oft etwas verschlafen, eben nicht besonders freudig – man könnte auch sagen „mit fränkischer Zurückhaltung“. Freude kann man eben auch in Glaubensfragen nicht auf Knopfdruck erzwingen.

Auch am allerersten Ostermorgen war das so. Die Ostererzählung beim Evangelisten Markus endet mit den Worten „Und die Frauen gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas, denn sie fürchteten sich!“ Von Freude war da erst einmal überhaupt nicht die Rede. Jesu Jünger brauchten Zeit um zu begreifen, was man mit dem Verstand nicht fassen kann: Jesus lebt! Er ist nicht im Tod geblieben!

Bei uns heute ist die Situation eher anders herum. Wenn wir am Karfreitag an das Sterben Jesu denken, wissen wir natürlich, dass der Ostermorgen kommt – ohne diese Hoffnung wäre der Karfreitag kaum auszuhalten. Und doch ist auch am Ostermorgen der Schmerz des Karfreitags nicht einfach weg. Leid und Tod bestimmen immer noch unser Leben mit. Beides gehört zusammen – keines gibt es ganz ohne das andere.

Auch nach den Ostertagen war das Leben der Jünger nicht frei von Sorgen und Nöten – ganz im Gegenteil. Aber in ihnen war das Licht des Ostermorgens nicht mehr zu löschen.

Seit dieser Zeit dürfen auch wir wissen: Egal wie dunkel es um uns herum ist, es ist doch niemals völlig finster. Selbst in den schwierigsten Zeiten leuchtet Gottes Licht des Lebens, schenkt Gott uns Mut und Kraft. Darauf dürfen auch wir – gerade jetzt – unsere Hoffnung setzen.

Es gilt: „Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“

Ganz egal wie laut, leise, fröhlich, traurig, zweifelnd oder glaubensstark wir es rufen: Jesus lebt!

Und so probieren wir es noch einmal: „Freuen Sie sich bitte jetzt!“

 Pfarrersehepaar Sabine und Daniel Fenske, Höchberg, Hettstadt und Waldbüttelbrunn

Der Impuls "Wort zum Wochenende" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.