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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende am 19. November 2021

Geborgen in Gottes Liebe

Wer sich Gott anvertraut, für den ist der Tod nicht Endstation, sondern Tür zum Leben, so Margit Rotter.

Wir schauen auf das Ende des Monats November, dem Totenmonat, wie er weit verbreitet auch genannt wird. Viele Menschen tun sich schwer mit dieser Zeit des Übergangs vom Herbst in den Winter, wo Nebel über den kürzer werdenden Tagen liegt und wir uns in unsere Wohnungen zurückziehen. Da kommt schon Melancholie auf und erinnert uns daran, dass alles Leben endlich ist. Ich bin froh, dass es diesen November gibt, wo an Tagen wie Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauer­tag und Totensonntag unsere Verstorbenen einen besonderen Platz bekommen. Die Gräber werden liebevoll geschmückt, hier in Unterfranken gehören die Friedhofsgänge zur christlichen Tradition.

Vielleicht fragt sich am Grab eines lieben Angehörigen der eine oder andere: "Wo sind denn unsere Verstorbenen?". Eine nicht leichte Frage. Vom Kopf her können wir sie nicht beantworten. Die spontanste und schönste Antwort ist für mich: "Die Toten sind im Himmel". Auf diese Antwort hin blickte vor vielen Jahren mein kleiner Neffe am Grab meiner Großeltern zum Himmel und sagte: "Ich sehe sie aber nicht". Eine Anekdote zum Schmunzeln. Aber genau das ist ja der Knackpunkt unseres Glaubens. Wir können die Auferstehung - und damit auch das Leben in der Ewigkeit - nicht beweisen. Glaube lässt sich experimentell nicht umschreiben. Aber ist dies mit der Liebe nicht genauso? Den Grad der Liebe kann man nicht mit der Waage oder dem Zollstock messen. Und doch sind wir von der Wirklichkeit der Liebe überzeugt. Viel wichtiger als zu verstehen, ist zu lieben. Liebende ahnen, dass ihre Liebe mit dem Tod nicht endet. So ist auch Jesus den Weg der Liebe bis zum Kreuz gegangen und vom Tod erstanden. Das lässt uns hoffen, dass am Ende unserer Tage, am Ziel der Straße jemand steht, der uns Leben schenkt. Er ist es, der sagt: "Ich bin die Auferstehung und das Leben" (Joh 11,25).

Wer dies durchbuchstabiert, der sieht über dem Grab die ausgestreckte Hand des Herrn. Der Tod ist nicht abgeschafft, der Tod ist verändert. Wer sich ihm anvertraut, für den ist der Tod nicht Endstation, sondern Tür zum Leben. So wird unser irdisches Leben ein einziger Rückweg nach Hause. Ewiges Leben ist ewige Liebe Gottes, die wir dann mit eigenen Augen schauen dürfen. Geborgen im Meer seiner Liebe.

Margit Rotter, Leiterin des Dekanatsbüros Würzburg

Der Impuls "Wort zum Wochenende" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.