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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Sinn und Religion am 14. Februar 2020

Gedanken zum Valentinstag

Kurz vor dem 14. Februar, ganz in der Nähe eines Blumenladens, hörte ich ganz zufällig das folgende kurze Gespräch: Ein älterer Herrn schimpfte: "Wenn die Blumenauswahl größer und die Preise merklich teurer werden, dann ist bald Muttertag, Allerheiligen oder Valentinstag." "Stimmt", mischte sich die Floristin ein, "aber dann hat doch jeder was davon!" "Außer dem, der zahlt!", brummte der Mann wieder. "Naja, das kommt darauf an, wie groß das schlechte Gewissen ist!", erwiderte die junge Frau mit einem schelmischen Lächeln.

Der Valentinstag, der "Tag der Liebenden“. Er soll dazu anhalten, dem Menschen, dem man sein Herz geschenkt hat, eine Freude zu machen. Oft genügt da schon eine schöne Geste oder eine kleine Aufmerksamkeit, die ausdrückt wie sehr man ihn oder sie liebt.

Der Valentinstag geht wohl gleich auf mehrere Märtyrer namens Valentinus zurück, beispielsweise auf den heilige Valentin von Rom, der das Martyrium erlitt, weil er Soldaten traute, denen eigentlich das Heiraten verboten war, und während der Christenverfolgung im Römischen Reich feierte er heimlich Gottesdienste. Die Legende dieses Heiligen berichtet, dass er während seiner Gefangenschaft die blinde Tochter seines Aufsehers heilte und ihr vor seiner Hinrichtung zum Abschied einen Brief schrieb, der mit "Dein Valentin" unterzeichnet war.

Das Brauchtum dieses Tages hat seinen Ursprung wohl in einer Tradition aus England und Frankreich, die damals freilich das Ziel der Brautwerbung oder Eheanbahnung hatte. Europäische Auswanderer nahmen ihn mit nach Amerika, wo man vor allem die "Valentinskarten" verschenkte. Wer möglichst viele davon bekam, galt als sehr beliebt. Nach dem 2. Weltkrieg, vor allem durch amerikanische GI's, kam der Brauch wieder zurück nach Europa, wo man dann seinen Liebsten Blumen, Herzen, Schlüssel usw. schenkte, um dadurch die Liebe zueinander zum Ausdruck zu bringen.

Nicht schlecht - vor allem in einer Zeit, wo der Alltag so voll ist und wir uns oft nur noch wenig Zeit nehmen für die Menschen, die uns besonders am Herzen liegen. Aber Liebe, Partnerschaft und Vertrauen sind nicht einfach wie selbstverständlich da und muss gerade deshalb gepflegt werden. Nur dann kann uns die gegenseitige Liebe durch das Leben tragen, uns Kraft geben und ein echtes Fundament sein in schweren Zeiten. Das ist dann schon ein Grund, mal wieder "Danke" zu sagen, wenigstens das eine Mal im Jahr.

Und für manche kommt da auch Gott ins Spiel, dem wir letztlich alles verdanken. So nutzen mehr und mehr Paare diesen Tag, um sich segnen zu lassen - gemeinsam mit dem Menschen, dem sie ihr Herz geschenkt haben.

Leo Tolstoj schrieb: "Zu lieben ist Segen, geliebt zu werden ist Glück!“ - und genau darum geht es doch am Valentinstag - und da brauchen wir dann auch kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn wir unserer oder unserem Liebsten eine Freude machen, die von Herzen kommt.

Gemeindereferent Hubert Hemmerich

Der Impuls "Sinn & Religion" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region.