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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Grundlos vergnügt

Ich freue mich, dass ich mich freu, und dies nicht nur zur Fastnachtszeit, so Domvikar Paul Weismantel.

Sinn & Religion am 22. Februar 2019

Mascha Kaleko, die jüdische Dichterin hat viele sehr traurige Gedichte geschrieben; wer, wie sie, seinen Mann und den einzigen Sohn verloren hat, hat ja auch allen Grund dazu. Für mich ist sie, wie ihre Kolleginnen Poetin und Prophetin zugleich.

Als Wahlspruch ihres Lebens hat sie formuliert: „Zur Heimat habe ich mir die Liebe erkoren“. In der Liebe beheimatet zu sein, bedeutet mehr, als eine schöne Wohnung oder ein eigenes Haus zu haben.

„Grundlos vergnügt“, so die Überschrift eines wunderbaren Gedichtes aus ihrer Feder, ist mir zu einem treuen und teuren Wegbegleiter geworden. Es erfreut, erstaunt und erheitert mich immer wieder erneut. So habe ich es immer wieder zur Hand genommen und gelesen und dabei auch auswendig gelernt, damit es mir auch inwendig gut tut.

Es lädt mich ein zum Schmunzeln, zum Verweilen, zum Nachsprechen und Nachahmen, indem ich es in meinen Alltag hinein buchstabiere, darin umsetze und befolge.

So heißt in der dritten und letzten Strophe, nachdem sie den wunderbaren Wechsel der Jahreszeiten, das Schweigen der Fische und das Schwatzen der Spatzen beschrieben hat.

„In mir ist alles aufgeräumt und heiter:

Die Diele blitzt, das Feuer ist geschürt.

An solchen Tagen erklettert man die Leiter,

die von der Erde in den Himmel führt.

Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,

- weil er sich selber liebt - den Nächsten lieben.

Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne

und an das Wunder niemals ganz gewöhne.

Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!

Ich freu mich, dass ich…

Dass ich mich freu.“

Eine solche grundlose und zugleich in uns begründete gesunde Eigenfreude wünsche ich uns allen, nicht nur zur Fastnachtszeit, sondern an jedem Tag unseres Lebens. Möglichkeiten und Übungsfelder gibt es genügend. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Lassen Sie es sich gesagt sein und sagen sie es sich auch selbst.

Paul Weismantel

Der Impuls "Sinn & Religion" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.