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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Himmlische Momente

Haben sie ihn auch den gesehen, den Himmel? Zum Beispiel am Dienstagabend. Er ist anders in den Adventsnächsten, weit, unendlich weit.

Wenn die Nächte kalt und klar werden, dann wirkt der Himmel in den letzten Wochen des alten Jahres tatsächlich anders. Viel weiter, größer, höher, fast schon erhebend. Mit der Dämmerung fängt es an. Manchmal, wenn ich mit dem Berufsverkehr auf dem Heimweg bin, dann bleib ich einfach stehen, um ihn ein paar Minuten zu meditieren. Oder ich nehm mir die Zeit für einen Spaziergang im Mondenschein. Dann denke ich mir, ach wie klein bist du Menschlein. So weit der Weltenraum, ein so kleines Rädchen darin unser Universum.

Und dann dieser Winzling "Planet Erde". Ist es ein Wunder, eine Laune des Weltalls, oder ein Zufallstreffer, dass wir hier leben? "Wir" könnten auch nicht sein!? Unser Planet könnte immer noch wüst und leer sein, wie die allermeisten "dort oben". Dann kommen mir die drei Weisen aus dem Morgenland in den Sinn. Jetzt, um die Zeit, im Advent, waren sie bestimmt schon unterwegs. Und sie waren auch bei solch einem Himmel unterwegs - und wer die Mittelmeernächte kennt, weiß, dass der Sternenhimmel dort eher noch intensiver erscheint. Jeden Abend haben sie ihn gesehen. Und fast bin ich ein bisschen neidisch auf sie. Mit einer solchen Mission unterwegs zu sein, muss erhaben und demütig zugleich machen. Das sind meine stillen Momente im Advent. Der ja eigentlich zur inneren Vorbereitung auf SEINE Ankunft dienen soll und doch mit seiner geschäftigen Umtriebigkeit kaum mehr Zeit zum Verschnaufen lässt. Und wieder werde ich neidisch auf die drei Weisen. Sie hatten "nur" eine Aufgabe, ein Ziel, ihn zu finden, den Ort, wo Gott Mensch wird. Oder war es nur der armselige Geburtsort eines Kindes? Begreifen lässt sich das alles nicht. Wenn ich aber staunend zum Himmel aufblicke in jenen Adventsnächten, dann erfasst mich jener Gefühlsmix aus sprachlosem Staunen über das Wunder dieser Schöpfung und Demut, ob meiner eigenen Kleinheit. Was bist du schon Mensch? Ja, was bin ich, dass ich mir etwas darauf einbilden könnte? Vor gut zweieinhalb Jahrtausenden hat sich übrigens schon jemand ganz ähnliche Gedanken gemacht: "Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?" fragt der Dichter des Psalms 8.

Pfarrer Peter Kolb, Leiter des Evangelischen Bildungswerks Untermain