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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort am 12. Mai 2019

Ich kenne dich

Manchmal beginnen Gespräche, zumal bei zufälligen Begegnungen mit Bemerkungen wie: „Wir kennen uns und sind uns schon mal begegnet!“ oder: „Man kennt sich ja!".

Menschen zu kennen oder neu kennen zu lernen ist etwas ganz Alltägliches. Schließlich leben wir in einer Welt, in der wir anhand unserer Daten kenntlich sind, erkennbar für andere. Verstecken ist zwecklos! Aber wann kenne ich einen anderen wirklich? Wir Menschen haben Bedürfnisse und Wünsche. Sie zu kennen ist vorteilhaft, vor allem für findige Vermarkter, die daraus Kapital zu schlagen wissen. Denn wer Bedürfnisse kennt und sie zu stillen weiß, kommt bei den Menschen gut an mit seinem Angebot.

Weil das oft aber nicht genug scheint, werden ganz bewusst Bedürfnisse geweckt und erzeugt; und nicht immer durchschauen wir dieses Spiel der Werbung.

Aber kenne ich einen Menschen, wenn ich um seine Wünsche weiß? Ganz sicher sind wir mehr als unsere Bedürfnisse und Wünsche, mit denen wir zu manipulieren sind. Unser Grundgesetz hat dem staatlichen und gesellschaftlichen Leben die Würde des Menschen zu Grunde gelegt. „Die Würde ist unantastbar" - und doch so verletzlich und immer wieder gefährdet. Um diese unverlierbare Würde zu wissen, heißt das Wesen des Menschen zu kennen. Es bedeutet anzuerkennen, dass ein kleines Kind oder ein betagter Mensch, ob Mann und Frau, Christ oder Nichtchrist, reich oder bedürftig die gleiche Würde in sich trägt.

Sie ist mir gegeben und geschenkt und muss nicht erst erworben oder gar verdient werden. Ein solches Kennen höre ich in den Worten Jesu, wenn er davon spricht, wie ein guter Hirte seine Schafe kennt und sich um jedes einzelne sorgt. Er zeigt so, was es bedeutet für andere Verantwortung zutragen - nicht weil ich davon einen Nutzen habe, sondern aus der tiefen Sorge um ein würdevolles Leben, das ihm entspricht und nicht nur eine Befriedigung seiner Wünsche im Blick hat. Unsere Sehnsucht nach Geborgenheit und Heimat, Zukunft und guter Gemeinschaft kann verdeckt sein. Jesus spricht die Menschen aber darauf an. Er kennt und sorgt sich um die Menschen und ihr unstillbares Sehnen nach der Lebensfülle. Er ist der gute Hirte: „Ich kenne meine Schafe und stehe für sie ein, selbst wenn es mein Leben kostet!" Es ist seine Zusage und sie gilt allen Menschen: Ich kenne Dich!

Klaus Becker,
Diözesanreferent für Katechese, Lohr am Main

Das Kreuzwort erscheint jeden Samstag im Serviceteil der Lokalzeitung "Main Echo" und online auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.