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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende am 20. Mai 2022

Ich wünsche Dir: ja was denn eigentlich!?

Als Christinnen und Christen können wir uns sicher sein, Gott hört unsere Wünsche. Seine Gegenwart ist uns sicher, so Gemeindediakon Timo Richter.

Diese Woche schlenderte ich durch den Baumarkt. Beim vertieften Blick auf die Gießanleitung meiner frisch auserwählten Gartenblumen vernahm ich die letzten Wortfetzen eines Gespräches zwischen zwei Frauen. Die eine sagte zur anderen: „Ich wünsch‘ Dir echt, dass Dein Rasen dieses Jahr gescheit wächst.“ Die andere Frau antwortete daraufhin: „Danke! Dir wünsche ich, dass Deine Bienenwiese dieses Jahr was wird.“ Ein alltägliches Gespräch im Baumarkt könnte man denken und doch blieb mir das Gespräch noch länger im Gedächtnis, als ich es zuerst annahm. Beim Abschied an der Kasse begegnete mir solch ein Wunsch erneut, als die Verkäuferin zu mir sagte: „Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!“

Seltsam fern und doch so nah wirkte für mich diese Formulierung, die uns ja nahezu täglich, an verschiedenen Stellen begegnet. „Ich wünsche Dir/Ihnen…“ – eine Formulierung, die wir wahrnehmen und oft auch selbst aussprechen. Nehmen wir diese Wörter wirklich in vollem Umfang als Wunsch wahr oder tun wir es als etwas Selbstverständliches ab? Beim Nachdenken über diesen Gedanken wird mir sofort klar, dass in Zeiten wie diesen kaum etwas selbstverständlich ist. Es gilt für mich, genau auf das zu hören, was mein Gegenüber mir wünscht, dies wahrzunehmen und ja vor allem aber auch zu erspüren. Denn alles ist von Gott gegeben und von ihm gewollt. Ich glaube, sein Gedanke ist nicht, Worte einfach abzutun und hinzunehmen. Sein Plan ist vielmehr, durch solche Worte Menschen in ihrem Sein und in ihrem Leben zu begleiten.
Worte können uns begleiten, können uns ermutigen, stärken und stützen. Im Monatsspruch für den Mai lesen wir im 3. Johannesbrief: Ich wünsche Dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es Deiner Seele wohlergeht.

Was für ein Wunsch, der unter die Haut geht und den wir oft in der Fülle unseres Alltags, so wahrscheinlich nicht formulieren oder hören würden. Doch warum eigentlich nicht? In diesen Tagen gilt es doch mehr denn je füreinander als Geschöpfe Gottes da zu sein. Sich gegenseitig zu stärken in Zeiten, in denen Mut und Hoffnung, aber auch psychisches Wohlergehen wichtige Wegbegleiter sein dürfen. Mit Worten fängt es an.

Als Christinnen und Christen können wir uns sicher sein, Gott hört diese Wünsche und lässt sie uns spüren. Seine Gegenwart ist uns sicher. Seine Gegenwart ist dabei, bei allen Wünschen, die wir einander zusprechen. Lassen Sie uns gegenseitig Wünsche zusprechen, die voller Leben stecken und so auch voll mit Gottes Geist.

Diakon Timo Richter, Gemeindediakon, Kirchengemeinde St. Paul Würzburg-Heidingsfeld, Projektstelle für Konfi-Arbeit im ländlichen Raum

Der Impuls "Wort zum Wochenende" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.