Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kilian - ein Würzburger?

Am 8. Juli feiern die Würzburger den Gedenktag des Heiligen Kilian. Seit einiger Zeit ist dies auch im interkulturellen Kalender zu lesen, so Pfarrvikar Christian Stadtmüller.

Vor ein zwei Jahren fiel mir in einem der Klassenzimmer der Maria-Ward-Schule, in der ich Religionsunterreicht erteilen darf, der großartige Kalender des Ausländer- und Integrationsbeirates der Stadt Würzburg auf. Spontan dachte ich mir: „Toll, dass es sowas gibt!“ Verschiedene Gedenktage der Weltreligionen und auch die Würzburger Weinfeste fanden sich auf dem Kalender, genauso wie diverse Nationalfeiertage in den Heimatländern unserer ausländischen Mitbürger. Als ich mit meinem schnellen Augencheck zum Juli kam, fiel mir aber auf, dass da was fehlt: das Feld für den 8. Juli war leer. Damals hab ich dem Ausländer- und Integrationsrat geschrieben. Warum? Was ist denn nochmal am 8. Juli? Das Fest des heiligen Kilian! Kilian kam vor über 1300 Jahren aus dem damals unendlich weiten Irland nach Würzburg. Er predigte den Franken die christlichen Lehren und taufte den damaligen Landesvater Herzog Gozbert. Sein konsequent verkündeter und gelebter Glaube stieß nicht nur auf Begeisterung und Zustimmung, sondern auch auf Ablehnung: Ihm wurde damals zusammen mit seinen Gefährten Kolonat und Totnan der Kopf abgeschlagen. Der Ort, wo heute das Neumünster steht, in der Gruft in der seine sterblichen Überrreste ruhen und die seinen Namen trägt, gilt bis heute als der religiöse Mittelpunkt Frankens. Sein Tod beendete nicht die Geschichte Kilians in Würzburg.

Im Laufe der Zeit wurde er vielmehr zu einem Inbegriff für das Frankenland. Joseph Victor von Scheffel, der protestantische Schöpfer des Frankenliedes, lässt uns Kilian heute noch (fälschlicherweise) als den Schutzpatron der Winzer besingen. Und Kilian gehört 2017 ins Stadtbild von Würzburg und in den Alltag der hier lebenden Menschen. Apotheken, Bäckereien, Plätze, Türme, Brunnen und nicht zuletzt der Dom tragen seinen Namen. In diesen Tagen beginnt „Kiliani“ – zugleich Namen für das große Volksfest auf den Talaverawiesen und für die Wallfahrtswoche im Würzburger Dom. Beide werden gleichermaßen von tausenden Menschen besucht. Kilian, der Mann der einst aus Irland kam und erst schwer unsere Sprache erlernen musste, ist ein gelungenes Beispiel für die Integration anderer im Frankenland, einer mit dem sich heute nicht nur Katholiken, sondern auch viele andere ein Stück weit identifizieren. Von daher ist es nur richtig, dass mittlerweile am 8. Juli im Würzburger interkulturellen Kalender zu lesen ist: „Gedenktag an Kilian von Würzburg“. Er gehört dazu. Frohes Kilianifest, egal, woher Sie kommen!

Pfarrvikar Christian Stadtmüller, Pfarreiengemeinschaft Würzburg Innenstadt