Auf die Richtung kommt es an, wohin ich meinen Lichtkegel lenke. Lege ich meinen Partner, Kollegen, Familienangehörigen auf seine Fehler fest und warte nur darauf, was er beziehungsweise sie als nächstes falsch macht, oder bin ich noch offen für wohltuende Begegnungen? Schaue ich immer nur auf das, was in meiner Kindheit schlecht war, oder nehme ich auch dankbar wahr, was gut gelaufen ist? Starre ich wie gebannt auf die Schreckensmeldungen unserer Medien und lasse mich davon lähmen, oder sehe ich neben den Schwarztönen auch das Weiß und hoffentlich auch die bunten Farben und werde handlungsfähig?
Dieser Lichtkegel meiner inneren Taschenlampe kann meine Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft beleuchten und je nach dem, wohin ich meine Aufmerksamkeit richte, wird das Auswirkung auf meine Gefühle, meine Einstellungen und meine Lebensqualität haben. Auch auf unseren Umgang miteinander.
Natürlich ist es wichtig, das Negative anzusehen und mich ihm zu stellen. Wenn ich aber meinen Blick nur darauf richte, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ich schlecht gelaunt dauernörgele und so gar keine Lebensfreude finde.
Da trifft es sich ganz gut, dass das Motto der evangelischen Kirche in Deutschland für die diesjährige Fastenzeit "Zuversicht! – Sieben Wochen ohne Pessimismus" ist. Sieben Wochen mal bewusst den Lichtkegel meiner Taschenlampe auf das Gute richten. Das darf die negativen Bereiche ruhig mit in den Blick nehmen, doch anstatt über sie nur zu jammern, kann ich ja mal versuchen, etwas Positives dagegen zu setzen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Übung den Hass verringert und zu einem friedlicheren und freundlichen Miteinander führt.
Eine zuversichtliche Fastenzeit wünscht Ihnen
Andrea Marquardt, evangelische Religionspädagogin, Aschaffenburg
Das Kreuzwort erscheint jeden Samstag im Serviceteil der Lokalzeitung “Main Echo” und online auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.