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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Mein Motto für 2018

Ich sehe meine Freundin nicht so häufig, aber wenn ich sie besuche gehe, dann gehe ich gerne an ihrem Schreibtisch vorbei.

Da drüber hängt eine kleine Pinnwand, aus Kork. Noch aus ihrer Kindheit, selbstgebastelt. Die Pinnwand ist voll mit bunten Zetteln: "Offen sein", lese ich da. "Trau Dich!", "Mitfühlen" oder auch "Anpacken". Für jedes Jahr denkt sich meine Freundin ein Motto aus. In diesem Jahr ist es "Einmischen". Und im nächsten Jahr?!?

Ich denke nach. Ich für mich. Ja – welche Überschrift möchte ich dem noch frischen Jahr 2018 geben? Was sind Dinge, auf die ich achten will? Die mich weiterbringen? Die anders sein sollen als im vergangenen Jahr? Dinge, die mich persönlich herausfordern und reicher machen? Mein Motto für 2018? Auf einen kleinen Zettel geschrieben und zur Erinnerung irgendwo hingepinnt?!?
Die Kirche hatte diese Idee auch schon. Schon lang. Seit 1930 wird jedes Jahr eine sogenannte Jahreslosung bestimmt, ein Vers aus der Bibel.
Für 2018 ist es ein Wort aus der Offenbarung (21,6): Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.

Eine Überschrift für 2018. Gott gibt, was ich brauche, wonach mich dürstet. Völlig umsonst, ohne dass ich ihm irgendetwas dafür geben müsste. Ohne dass ich was dafür leiste, mache, mir verdiene. Umsonst halt. Großzügiges Angebot!
Von der Jahreslosung inspiriert denke ich weiter über mein persönliches Motto 2018 nach und kritzel "Vertrauen" auf einen Zettel, oder doch lieber "Gelassenheit"?!? Ich zerknülle beides und versuche es mit "Nehmen" oder besser: "Annehmen". Nein: "LASSEN" schreibe ich dann in Großbuchstaben auf den Zettel. Ich habe in diesem Jahr so viel gemacht und getan, habe mich gekümmert, besorgt, organisiert. 2018 will ich Dinge lassen, ich hoffe dann auf Freiräume, Muße, um zu merken, was ich alles geschenkt bekomme. Wonach ich dürste, was ich wirklich brauche. Die Jahreslosung verspricht: Ich bekomme von Gott, wonach ich dürste: Lebendiges Wasser, umsonst. Ich bin gespannt, ob ich das merke im neuen Jahr. Hoffentlich! Wenn ich Dinge lasse... stehen die Chancen gut, denke ich mir. Ich klebe den Zettel "LASSEN" zur Erinnerung von innen an die Wohnungstür.
Gesegnetes, neues Jahr!

Pfarrerin Judith Haar-Geißlinger,
Kleinheubach