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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende am 9. Juli 2021

Nur wer sich ändert, bleibt sich treu

Es geht nicht darum, alle kurzlebigen Veränderungen mitzumachen, sondern offen zu sein für Veränderungen, die uns zu mehr Leben führen, so Gemeindereferentin Roswitha Spenkuch.

Sich ändern – sich treu bleiben.

Wie lässt sich dieser offensichtliche Widerspruch vereinen?

Die Natur zeigt es uns. Stellen Sie sich einen kleinen Apfel vor, wie er zur Zeit am Baum hängt. Er konnte nicht ewig Blüte bleiben, so schön sie auch war. Die Blüte konnte nur weiter leben, indem sie zum Apfel wurde. Nur durch ihre Veränderung blieb die Blüte ihrer Bestimmung treu.

In unserem Leben ist das ähnlich. Sich nicht mehr verändern wäre Stillstand. Und Stillstand hat nichts mit Leben zu tun – bestenfalls mit Tod. Aber unsere Berufung ist das Leben. Denn Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10)

Welche Veränderungen führen uns zu mehr Leben?

Das kann eine Herausforderung im Beruf sein. Oder die Kinder werden selbständig und ich habe wieder mehr Freiräume.

Wichtig ist dabei, dass ich offen bin für Änderungen und Altes loslasse. Sonst ist kein Platz für neues Leben. Auch der Apfel schafft es nicht Blüte und Frucht gleichzeitig zu sein.

Sogar manche Einstellungen unserer Kirche haben sich geändert. In dieser Woche haben wir die Frankenheiligen Kilian, Kolonat und Totnan gefeiert. Wir sind dankbar, dass sie den Glauben verkündet haben. Gleichzeitig ist uns manches unverständlich. Der fränkische Herzog Gosbert war damals mit Gailana, der Witwe seines Bruders verheiratet. Nach damaligen Kirchenrecht war das verboten. Kilian soll den bereits getauften Herzog gedrängt haben, die Verbindung aufzulösen. Heute erscheint uns dies unverständlich. Mir gefällt dieses Beispiel sehr gut, weil es zeigen kann, dass sich in unserer Kirche etwas ändern kann und sie trotzdem ihrer Botschaft treu bleibt. Wir wundern uns heute über das damalige Kirchenrecht. Vielleicht werden sich spätere Generationen darüber wundern, welche Rolle die Frau bei uns in der Kirche hatte.

Es geht allerdings nicht darum alle kurzlebigen Änderungen mitzumachen, sondern offen zu sein für Veränderungen, die uns zu mehr Leben – zu einem „Leben in Fülle“ (Joh 10, 10) führen.

Das ist nicht immer bequem, aber wir bleiben lebendig. Und nur wer sich ändert, bleibt sich und der Berufung zum Leben treu.

Roswitha Spenkuch, Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Sanderau

Der Impuls "Wort zum Wochenende" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.