Bei mir ist das seit zwei Wochen auch so. Und weil ich erlebe, wie der Alltag mich wieder in seinen Bann zieht, möchte ich Ihnen und mir ein paar Tipps geben, den Urlaub in den Alltag auszudehnen, ein wenig von den vergangenen freien Tagen in den Alltag zu retten. Ich habe zwei Bücher gelesen, und dies, obwohl ich keinen einzigen Regentag hatte. Warum nicht auch zu Hause den Fernseher mal nicht einschalten und zu einem Buch greifen? Ich spürte, wie gut mir die Bewegung tat, Sonne und Wind auf der Haut zu spüren, wie rasch ich dadurch am Abend einschlafen konnte. Was hindert mich, mich auch zu Hause öfters an der frischen Luft aufzuhalten? Da ich Zeit zum Kochen hatte, habe ich mich gesünder ernährt. Als „Mitbringsel“ steht nun mehr Obst und Gemüse auf meinem Speiseplan. Und da in den Ferien kein Wecker klingelte, ist der Tag langsam angelaufen. Es tat gut, ohne Terminkalender und Zeitdruck die Seele baumeln zu lassen. So habe ich mir fest vorgenommen, kein schlechtes Gewissen zu bekommen, dies ab und an auch in meinem Alltag zu praktizieren. Ein entspanntes Wochenende einzulegen, damit die Arbeit wieder leichter von der Hand geht.
Was das mit Gott zu tun hat? Nun, am Ende seiner Schöpfung stand als krönender Höhepunkt die Ruhe am siebten Tag. Offenbar hat Gott gewusst, wie sehr zu allen Zeiten den Menschen sein Tagwerk gefangen nimmt. Das regelmäßige Pausieren von unserer Arbeit hilft uns nicht nur körperlich und geistig zu regenerieren, es birgt auch die Chance, mit Abstand das Leben zu betrachten. Nutzen wir den frischen Blick und ändern wir die eine oder andere ungute Angewohnheit, die sich bei der Arbeit oder in der Familie eingeschlichen hat.
Ich bin die ersten Tage nach dem Urlaub langsam angegangen. Wie jedes Jahr freute ich mich auf den Alltag mit seinem festen Zeitgefüge. Und der, ehrlich gesagt, auch gar nicht grau ist.
Margit Rotter, Leiterin des Diözesanbüros Würzburg
Der Impuls "Wort zum Wochenende" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.