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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Sinn & Religion am 3. Mai 2019

Schön, dass es Dich gibt!

Worte haben Kraft. Worte können aufrichten oder niederdrücken, so Dr. Regina Postner.

Diese Worte können Menschen verwandeln, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, Freude und Wertschätzung schenken. Worte, die den Menschen im Kern treffen und sagen: Du bist gewollt!

Worte haben Kraft. Worte können aufrichten oder niederdrücken. Worte können einen Menschen dazu bewegen, dass er sich öffnet oder verschließt. Worte können Leben schenken, aber auch verletzen. Worte sind wirkmächtig und haben Kraft, zu trösten, zu heilen und Vertrauen zu schenken.

Gutes sagen, auf lateinisch „bene dicere“, wird im Deutschen auch mit „segnen“ übersetzt. Den Segen, die Liebe Gottes einem Menschen zuzusagen, vermag die Wirklichkeit neu zu sehen. Auch wenn gerade alles schief läuft, wenn unklar ist, wie es weiter geht, wenn alles Wollen misslingt oder das Leben in Scherben vor einem liegt, gerade dann kann ein Segen helfen, unseren Blick zu weiten. Denn egal wie es dem Menschen geht, ob er vorgegebene Lebensformen und Normen einhält oder nicht: Gott liebt den Menschen!

Eine Freundin von mir gibt ihrem Sohn jedes Mal, wenn er das Haus verlässt, mit auf dem Weg „Gott beschütze Dich!“ Dabei legt sie die Hand auf seinen Kopf und bezeichnen seine Stirn mit einem Kreuz. Diese persönliche Zusage des Segens ist auch in unseren gottesdienstlichen Feiern verbreitet: z. B. beim Blasiussegen oder bei der Krankensegnung. Die Kirche schenkt den Segen weiter und steht somit im Dienst des Segens.

Der Segen versteht sich immer als Reisesegen, als ein Segen auf der Reise durch das Leben: an den Übergängen (Geburt, Erwachsenwerden oder Abschiednehmen), auf den Wegen durch die Wüsten und Täler des Lebens, an Festtagen oder bei Neuanfängen. Segen bedeutet daher, anzunehmen was ist und in das eigene Leben zu integrieren. So ist die Zusage des Segens immer eine Vergewisserung der bleibenden Gegenwart Gottes und die Ermutigung nicht wegzulaufen, sondern standzuhalten.

„Du sollst ein Segen sein!“ Unter dieser Verheißung beginnt die Wanderschaft Abrahams aus seiner Heimat in das von Gott zugesagte Land. Und unter diesem Motto stand auch 2003 der erste ökumenische Kirchentag. Nur wer selbst eine Gesegnete, ein Gesegneter ist kann für andere Menschen zum Segen werden.

Möge der Segen Gottes mit Ihnen sein! In der Bibel gibt es eine Segenszusage, die für mich sehr wertvoll geworden ist. Gerne gebe ich Ihnen diesen Segenswunsch weiter: Der Herr segne und behüte Dich. Der Herr lasse sein Angesicht über Dir leuchten und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir Frieden! (Num 6,24-27) – Schön, dass es Sie gibt!

Dr. Regina Postner, Theologin und Leitung des Bildungs- und Tagungshauses Haus Klara (Kloster Oberzell)

Der Impuls "Sinn & Religion" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.