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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Seine Berufung erkennen

Der eigenen Berufung auf die Spur kommen, das läuft nicht unbedingt geradlinig, so Pastoralreferentin Gabriele Saft.

Kommende Woche beginnt das Wintersemester an der Universität, die der größte Arbeitgeber in Würzburg ist. Zahlreiche junge Menschen beleben wieder unsere Stadt. Sie wollen eine Ausbildung, die ihnen einen Beruf ermöglicht, in dem sie sich einbringen und von dem sie leben können. Sie suchen eine Aufgabe, die ihnen Freude macht, die zu ihnen passt. Wie können Menschen herausfinden, wo sie richtig sind? Wie finden sie ihre Berufung, ihren Beruf?

Wir sprechen davon, dass ein Mensch seine Berufung gefunden hat. Wir sagen das, wenn er oder sie gerne, engagiert, authentisch und überzeugend seine Aufgabe wahrnimmt.

Auch wenn ich aktuell 40 junge Menschen begleiten darf, die katholische Theologie studieren und sich auf eine Aufgabe in der Pastoral vorbereiten, so sehe ich Berufung nicht nur auf dieses Einsatzfeld beschränkt. Im Gegenteil: In der Zeit der Ausbildung schauen wir, wo die Begabungen liegen und wofür sie brennen. Das kann unter Umständen auch ein ganz anderes Arbeitsfeld werden. Ausbilderinnen, Lehrmeister und Lehrende sind im Grunde wie Übersetzer, die mit den jungen Menschen versuchen den Ruf und den Beruf zu entdecken, der zu ihnen passt.

In der Tageszeitung erscheinen gelegentlich ganzseitige Fotocollagen mit jungen Auszubildenden eines Unternehmens. Stolz präsentiert ein Betrieb seine jungen Kräfte und ebenso freuen sich diese, dass sie wichtig sind. Dennoch dürfen sie sich prüfen und klären. Ein junger Mensch darf sich in Praktika ausprobieren, in Lerngruppen die Inhalte hinterfragen, nach Unterstützung ausschauen, den eingeschlagenen Weg überdenken und vielleicht einen ganz neuen Weg einschlagen.

Und wie ist das bei uns selbst? Haben wir einen Platz gefunden, den wir mit Herz und Hand, mit ganzer Person ausfüllen? Oder sind wir vielleicht gerade auf der Suche nach einer Aufgabe, die uns braucht?

Der eigenen Berufung auf die Spur zu kommen, das läuft nicht unbedingt geradlinig. Als ich vor dieser Frage stand, ermutigte mich mein Onkel mit seiner Erfahrung: Es geht auch Schritt für Schritt. Er habe sich viermal im Laufe seines Berufslebens verändert. Und es war jedes Mal richtig und wichtig.

Gabriele Saft.

Die Autorin ist Pastoralreferentin und Mentorin im Zentrum für Theologiestudierende und zukünftige Pastoralreferent*inn*en in der Diözese Würzburg