Beim Zuhören und beim Lesen der Chats wird mir auch klar: Wir haben unser Leben nicht unter Kontrolle. Es gibt schöne Veränderungen und wir werden auch mit (großen) Herausforderungen konfrontiert. Wie kann es gelingen, in herausfordernden Zeiten Kraft zu schöpfen und zu erhalten?
Vielen hilft über die Situation, Gefühle und Gedanken zu reden oder zu schreiben und/oder mit lieben Menschen verbunden zu sein, anderen hilft zu malen oder zu musizieren. Viele sagen auch, dass ihnen Bewegung hilft. Andere fühlen sich leichter, wenn sie nicht mehr gegen die Veränderung ankämpfen, sondern lernen, die Situation zu akzeptieren. Einigen helfen Gebete und Meditation. Manchen Menschen helfen Pausen oder einen schmackhaften Tee zu trinken, schwere Tage etwas leichter zu machen, andere singen oder hören ein Lied, lesen Gedichte oder tanzen.
Was tut Ihnen gut, wenn Sie es tun und was tut Ihnen gut, wenn Sie es nicht tun? Denken Sie dabei auch an „Kleines“: einige Minuten aus dem Fenster schauen, einem Vogel zuhören, eine Blume bewundern oder zu einem Kraftort zu gehen. Wenn Sie täglich etwas von dem tun, was Ihnen guttut und manches nicht tun, was Ihnen nicht guttut, dann haben Sie in herausfordernden Zeiten schon Möglichkeiten erlernt, Kraft zu tanken. Sie packen damit auch einen „Ressourcen-Koffer“ für herausfordernde Zeiten. Ich wünsche Ihnen, dass Sie häufig tun, was Ihnen Freude macht und Ihre Kräfte stärkt. Ich wünsche Ihnen auch, dass Sie in kraftlosen oder schweren Zeiten den Mut finden, mit anderen zu sprechen oder zu schreiben. Von anderen verstanden zu werden, kann Kraft geben. Denn wir sind alle mit der Geistkraft Gottes verbunden, die uns stärkt und uns auch andere stärken lässt.
Christiane Knobling, Leiterin der Ökumenischen Telefonseelsorge Untermain
Der Impuls "Kreuzwort" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.