Dennoch wüsste ich nur die Osterbotschaft, die so gewichtig ist, dass sie es wirklich mit dem Tod und all seinen Ängsten und Schmerzen aufnehmen kann. In der siebenwöchigen österlichen Freudenzeit feiern Christen die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Seitdem ist ein Loch in der dunklen Wand. Seitdem gibt es keine Ungewissheit mehr, was danach kommt. Seitdem ist klar: Gott ist stärker als der Tod. Wir müssen zwar alle noch durch; jeder von uns ist sterblich. Aber Jesus wird uns nachziehen. Auch wenn der Tod eines Tages nach mir greifen wird: Er kann mich doch nicht festhalten. Das finde ich stark. Das gibt mir Hoffnung. Hoffnung für dieses Leben. Ostern strahlt aus auf das Hier und Heute. Es wird eben nicht alles für immer aus sein. Sondern es wird verwandelt. Dank Jesus ist der Tod degradiert zu einem Übergang in ein neues Leben. Diese Gewissheit schenkt Gott jedem, der sich ganz auf den Auferstandenen verlässt. Darauf kommt es an. Denn der Tod ist nicht des Schlafes Bruder, und es geht nicht um einen automatischen Übergang in eine Art friedliche Weltseele. Nach der Bibel ist der Tod vielmehr ein Feind, aus dessen Klauen wir gerettet werden müssen. Das können wir nicht selbst. Dafür brauchen wir Jesus, den Todbesieger, als Retter. In der christlichen Kunst hat man einen Totenkopf unter das Kreuz Jesu gemalt: Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er den Tod besiegt. Darum sollen wir uns an ihn halten. Deshalb können wir eigentlich nie genug von der Osterbotschaft kriegen. Auch wenn wir nie mit ihr fertig werden, weil uns vieles erst viel später aufgehen wird: Es macht jetzt schon einen Unterschied in einer Welt von Todesnachrichten von Ostern her zu leben.
Dekan Till Roth aus Lohr