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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Stille Einkehr

Stellen Sie sich einen Wanderer vor, der in unbekanntem Gebiet unterwegs ist. Er läuft und läuft. Er meint, keine Zeit für eine Pause zu haben. Er ist sich zwar unsicher, ob er noch auf dem richtigen Weg ist, aber es ist ihm zu mühsam, die Wanderkarte auszupacken.

Kreuzwort am 18. November 2018

Die Zeit, sich darin zu vertiefen, will er sich nicht nehmen. - Ein Narr ist er, wenn er sich nicht auskennt und trotzdem nicht auf die Karte schaut. Wie kann man denn den richtigen Weg finden, wenn man nicht ständig überprüft, ob die Richtung stimmt?

Viele Menschen heute gleichen diesem Wanderer. Sie nehmen sich keine Zeit, inne zu halten, die Karte aufzuschlagen, den momentanen Standort zu bestimmen um das Ziel neu in den Blick zu bekommen. So merken sie nicht, dass sie sich vielleicht verrannt haben und eigentlich umkehren müssten. Umkehr ist oft die einzige Möglichkeit, um wieder den richtigen Weg zu finden.

Für unsere Lebenswanderung heißt Umkehr „Buße". Buße wird oft mit Zerknirschung oder selbstquälerischen Aktionen gleichgesetzt und hat somit einen bitteren Beigeschmack. Doch das trifft die Sache gar nicht. Umkehr, „Buße" ist etwas Schönes, weil es eine von Gott gegebene Chance ist, wieder in die Spur, oder ins Lot zu kommen. Die Wanderkarte des Lebens ist die Bibel, das Wort Gottes, an dem wir uns orientieren können, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind.

Doch nehmen wir uns heute tatsächlich noch Zeit für Stille und Besinnung? - Im Bild gesprochen: Haben wir Zeit für das Betrachten der Wanderkarte? Oder meinen wir im hektischen, arbeitsorientierten Alltag uns keine Pausen mehr leisten zu können? Die Wirtschaft und die Politik geben ja scheinbar den Takt vor: Der zur Besinnung und Kursbestimmung notwendige Buß- und Bettag wurde abgeschafft.

Mir fällt dazu ein Vers aus dem alttestamentlichen Buch des Propheten Jesaja (Kap. 30,15b) ein: Bereits damals vor über 2750 Jahren scheint es schon Hektiker unter den Menschen gegeben zu haben. Jesaja mahnt: „Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein." Ich frage mich, ob Jesaja, wenn er unsere heutige Zeit kennen könnte, dem noch etwas hinzuzufügen hätte? Darüber nachzudenken lohnt sich. So möchte ich Sie herzlich zu einem Gottesdienst am Buß- und Bettag einladen am kommenden Mittwoch entweder vormittags oder - falls Sie arbeiten müssen - dann eben am Abend.

Termine finden Sie auf der Homepage Ihrer Kirchengemeinde. Die stille Einkehr zur Umkehr tut gut.

Pfarrer Bernd Töpfer
Evang.-Luth. Kirchengemeinde Marktheidenfeld

Das Kreuzwort erscheint jeden Samstag im Serviceteil der Lokalzeitung "Main Echo" und online auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.