So lange darauf vorbereitet und nun schon wieder vorbei!?
Im Gegensatz zu den Osterfeiertagen der vergangenen zwei Jahre war ja dieses Jahr alles fast wieder „normal“. Die letzten Tage dachte ich fast, dass diese ganze Coronapandemie ein schlechter Traum war; aber wenn ich dann doch ein Geschäft wieder mit Maske betreten muss, dann wird es mir wieder deutlich: Es ist noch nicht vorbei!
Wenn ich abends die Fernsehnachrichten einschalte und sowohl coronamäßig auf den neusten Stand gebracht werde als auch die jüngsten gräuelhaften Bilder aus der Ukraine zu sehen bekomme, dann denke ich mir auch: Es ist noch nicht vorbei!
Dass wir Jahr für Jahr in den Kartagen die Leidensgeschichte Jesu erzählen, lesen oder hören, hat ja nichts mit Selbstpeinigung zu tun. Sondern es spiegelt unsere Realität wider. Unsere Welt ist eine leidvolle Welt, in der unschuldige Menschen ihr Leben lassen müssen, weil es Krankheiten gibt, aber auch weil skrupellose Menschen Leid anderer in Kauf nehmen oder es sogar verfügen. Jesus von Nazareth war nicht der erste und nicht der letzte Mensch, der unschuldig verurteilt und ermordet wurde.
Aber hier setzt unser christliche Glaube an: Dass seine Jünger bezeugten, dem Auferstandenen begegnet zu sein, dass Jesus Christus von Gott auferweckt wurde, dass also der Tod nicht das Letzte ist, das ist der Grund für unser Lebensfest – das Osterfest. Und so feiern wir jedes Jahr nicht nur das Ende des Winters, den Beginn des Frühlings und das Erwachen der Natur. Nein, wir feiern den Sieg des Lebens über den Tod. Und das feiern wir 7 Wochen lang – auch an diesem sogenannten Weißen Sonntag, wenn viele Kinder das erste Mal an der Mahlgemeinschaft der Kirche teilnehmen. Ostern ist noch nicht vorbei!
Sabine Mehling-Sitter, Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft „Emmaus: Erlach – Frickenhausen – Kaltensondheim – Zeubelried“
Der Impuls "Wort zum Wochenende" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.