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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Vierter Advent und Heiligabend zugleich

Wenn ich in der 3. Schulklasse frage, wann denn Weihnachten ist, kommt wie aus der Pistole geschossen: Am 24. Dezember. Dann muss ich immer korrigieren: Nein, Weihnachten ist am 25. Dezember, aber am 24. ist der Heiligabend. Da haben gegebenenfalls die Geschäfte noch auf und manche Menschen müssen noch arbeiten. Der Schwerpunkt der Feierlichkeit liegt, wie der Name sagt, auf dem Abend. Und das kennen und verstehen Kinder heute: Dass man in einen Geburtstag hinein feiert.

In diesem Jahr fällt Heiligabend wieder einmal auf einen Sonntag. Das bedeutet, dass in den Gottesdiensten am Tag selbst noch die Feier des Vierten Advents vorgesehen ist und eben abends die Weihnachtsfeierlichkeit beginnt. Mehrmals wurde ich gefragt, ob das denn so seine Richtigkeit habe. Denn die Feier von Weihnachten ist auch für Erwachsene heute immer mehr auf Nachmittag und frühen Abend des 24. gerückt, sodass sich manche Fragenden garnicht vorstellen konnten, dass an diesem Tag auch noch Vierter Advent sein soll.

Ich gebe zu, dass diese Sachlage auch in der Praxis unserer Gemeinden und in unserem Gottesdienstangebot schon angekommen ist. Viele Gemeinden feiern den Vierten Adventssonntag dieses Jahr nur am Vorabend und überlassen den Sonntag dann den am Nachmittag beginnenden Weihnachtsfeierlichkeiten. So halten wir es bei uns auch.
Aber da zeichnet sich wohl auch ein Dilemma ab, das es früher so nicht gab:

Die klare Trennung der Vorbereitungszeit und der nachfolgenden Festzeit wird vielfach nicht mehr als solche empfunden. Der Advent ist zur Vor-Weihnachtszeit geworden. Die Symbolik des Adventskranzes wird kaum mehr wahrgenommen, dass das Licht nach und nach wächst und schließlich die Fülle des Lichtes am Weihnachtsbaum erreicht wird. Die - durchaus auch stimmungsvolle - Weihnachtsbeleuchtung egalisiert die Lichtfülle von Anfang Dezember an.

Wenn Sie diese Zeilen lesen, stehen Sie schon unmittelbar vor den Festtagen. Wie war die zurück liegende Adventszeit für Sie? War es eher ein Turbo-Advent angesichts der Tatsache, dass er dieses Jahr die kürzestmögliche Dauer hatte? Konnten Sie eine wachsende Vorfreude auf das Fest empfinden wie es einer Vorbereitungszeit entspricht? Oder nahm doch der vielbeschworene Weihnachtsstress überhand?

Dieses Jahr bleiben, wie die Medien berichteten, die Geschäfte am Heiligabend zumeist geschlossen, obwohl das Ladenschlussgesetz zumindest teilweise eine Öffnung zuließe. Vielleicht ist ein ruhiger Sonntag-Heiligabend-Morgen ein günstiger Zeitpunkt, den Übergang vom Advent zum Fest bewusst zu gestalten.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Erich Sauer
Dekan des Dekanates AB-Ost