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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Von Zeitnot und Zeitdruck

Viele Menschen haben immer und ganz besonders im Advent den Eindruck, ihrer Zeit hinterherzurennen. Weihnachten will jedoch vorbereitet sein, so Domvikar Paul Weismantel.

In diesem Jahr erleben wir den kürzest möglichen Advent, weil bereits am 4. Adventssonntag schon Hl. Abend ist. Die erste der drei Wochen geht zu Ende; zwei Wochen haben wir noch vor uns. Viele Menschen haben immer und ganz besonders im Advent das Gefühl, die Zeit würde ihnen nicht reichen. Sie leiden unter Zeitnot und Zeitdruck. Manche haben den Eindruck, ihrer Zeit hinterherzurennen und müssen darum immer noch mehr hetzen. Weihnachten will doch vorbereitet sein. Das Fest soll doch für die Familie und Freunde möglichst schön werden. Schließlich muss man ja auch an so vieles denken; Weihnachtspost, Küchenzettel, Einkäufe, die Deko und die Geschenke.

Manchmal höre ich auch, dass Menschen das Schenken eingestellt haben, weil doch eh alle schon alles haben. Ich kenne auch Leute, die sich so geeinigt haben, dass sie das Geld, das sie für die Geschenke ausgeben würden als gemeinsame Spende für ein bestimmtes Projekt geben.

Viele fragen und plagen sich mit der Qual der Wahl nach einem geeigneten Geschenk? Mir fallen schon ein paar Geschenkideen ein, die viel Freude bereiten können. Wie wäre es mit einem Zeitgutschein, einer Einladung zu einem gemütlichen Spaziergang, einem Kino- oder Theaterbesuch oder einem Spieleabend? Wie wäre es mit einem persönlich gestalteten Kalender mit den Bildern des vergangenen Jahres oder einem persönlichen Brief?

In einem solchen Brief kann ich von den Highlights und Höhepunkten, den Augenblicken der Gnade, aber auch von den Enttäuschungen und Niederlagen des Jahres erzählen. "Lass dir alles geschehen, Schönheit und Schrecken...", so rät R.M. Rilke. Im Rückblick die schönen Stunden und Momente beim Namen nennen, aber auch das Schwere, Schreckliche und Schlimme; vielleicht merke ich dabei auch, wo es in den Schrecken Erfreuliches und im Traurigen Trost gegeben hat. Möglicherweise kam da plötzlich so jemand wie ein Engel und hat mir nur zugehört oder zugelächelt, hat einfach gut getan, die Hand gehalten oder auf die Schulter gelegt.

Mir bereitet das Schreiben und Schenken jedes Jahr neben der Arbeit auch sehr viel Freude. Die Vorfreude bereitet und bereichert auch heute das Herz. Bei meiner Art zu schenken, will ich nicht nur die bedenken, bei denen ich mich verpflichtet fühle, sondern auch Menschen, die gar nicht damit rechnen. Lebt nicht die Liebe davon, sich überraschen oder beschenken zu lassen und selbst großzügig zu schenken?

Ich wünsche Ihnen viele gute, schöne und vorfreudige Adventsstunden.

Paul Weismantel