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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wir sagen Euch an den lieben Karneval?

Zwei Kölner Senioren unterhalten sich: „Weißt du, was an der Adventszeit echt lästig ist?“ Antwort: „Meinst du das Weihnachtsliedergedudel in den Geschäften? Oder der Stress mit den Geschenken?“ „Nein“ schmunzelt der andere: „Die Adventszeit unterbricht jedes Jahr den Karneval!“ Okay, in unseren Gefilden muss man kurz nachdenken: Stimmt ja, am 11.11. beginnt der Karneval ...also kann man den Advent tatsächlich als ärgerliche Unterbrechung einer heiter-ausgelassenen Zeit ansehen, wenn man so ein richtiger Karnevalist ist.

Karneval ist eine willkommene Zeit des Verrücktseins, da wird manche Regel außer Kraft gesetzt, da ist Vieles erlaubt, was man sich sonst verkneift. Auch bei uns gibt es Aktive, die am 11.11. schon mal mit dem Feiern beginnen und wer jemals in einer Tanzgruppe zu Fasching aufgetreten ist, weiß auch, dass man im November längst begonnen haben muss mit dem Training, denn das braucht Vorbereitung.

In unseren Gefilden wird das närrische Treiben im November von Vielen jedoch eher kopfschüttelnd beobachtet: Das sind eben „richtige Faschingsnarren“, die sich da jetzt schon so reinsteigern. Man schmunzelt und lacht und freut sich dann doch, wenn um Rosenmontag rum gelungene Büttenreden, beeindruckende Choreographien und liebevoll gestaltete Kostüme und Umzugswägen zu sehen sind. Da kann man dann leicht einsteigen, weil die anderen- die „Verrückten“ schon vorausgedacht haben. 

Das ist mit uns Christen eigentlich inzwischen auch nicht mehr so viel anders: Die kirchlichen Traditionen wie Martinszüge, Advent und und Weihnachten konsumiert so mancher Zaungast nebenbei und freut sich dran, auch wenn er uns das Jahr über vielleicht für „verrückt“ hält. 

„Wo kommst du denn schon so früh her?“ fragten mich Nachbarn, als sie mich an Allerheiligen auf dem Fahrrad Richtung Heimat radeln sahen. Meine Antwort :„Ich war in der Kirche“ löste erst mal große Verwunderung aus. Ich habe keine Lust mehr, sowas zu bewerten, ich habe lachend gesagt: „Ja, das gibt es auch noch!“ und ein freundliches Lachen geerntet. Ich möchte meine christliche Tradition gerne genauso fröhlich-heiter anbieten wie die Faschingsnarren ihre Sitzungen: Dankbar dafür, dass man sich dafür interessiert, eine Zeit lang gerne mitmacht und ansonsten keine Probleme damit haben, von Manchen für „leicht verrückt“ angesehen zu werden.

Ich weiß doch, dass man uns braucht, wenn Christ-Sein gefragt ist: In der aktiven Nächstenliebe zum Beispiel und auch in der Feier christlicher Feste. Vor allem aber in der großen Frage nach dem Sinn. Da sind wir immer noch gefragt und echte Experten. Der 11.11. ruft in mir die Sehnsucht wach, mein Christsein lachend und lächelnd anbieten zu können. Es steckt doch auch eine große „Verrücktheit“ darin, unerschütterlich an das Gute zu glauben! 

Eva Meder-Thünemann, Gemeindereferentin für Citypastoral