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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wohin in Zukunft?

"Was wünschen Sie sich für die Zukunft?" frage ich manchmal, wenn ich als Gemeindepfarrer Geburtstagsbesuche mache. "Hauptsache gesund" ist oft die Antwort, und es schwingt meist ein ängstlicher, fragender Unterton mit, denn Gesundheit ist unverfügbar.

Und wenn wir dann ins Gespräch kommen, werden noch weitere Ängste benannt, die sich täglich aufdrängen: Die Angst vor Überfremdung der Gesellschaft durch Flüchtlinge, die Angst vor zunehmender Umweltverschmutzung, vor Terroranschlägen, einem Zusammenbruch des politischen oder wirtschaftlichen Gleichgewichts durch eigensinnige unberechenbare Machthaber... - In Seelsorgegesprächen kommen noch andere Seiten der Angst zum Vorschein: Die Angst vor dem Versagen in der Arbeitswelt, Angst vor dem Nicht-mehr-geliebt-werden, Angst vor der Einsamkeit, vor Verlusten, vor Rückschlägen.
Manchmal äußert sich Angst, - gerade wenn sie sonst nicht rauskommen darf - ganz offen in körperlichen Beschwerden, Magengeschwüren, Rückenschmerzen...
Meist ist die Angst gar nicht so genau zu benennen. Sie ist einfach da und schnürt die Kehle zu...gottweißwie.
"Fürchte dich nicht" ist eine der häufigsten Zusagen Gottes in der Bibel. Das ist nicht ein Auftrag im Sinne von: "Du musst es selbst schaffen, Deine Angst zu bewältigen!" Es ist vielmehr eine Ermunterung, eine Einladung, loszulassen, Vertrauen zu wagen. Das ist leichter gesagt als getan. Aber es fällt leichter, wenn ich mir Folgendes vor Augen halte: Gott hat mich bewusst ins Leben gerufen. Gott liebt mich bedingungslos. Ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.
Dazu eine kleine Geschichte: Eines Nachts brach in einem Haus ein Brand aus. Während die Flammen hervor schießen, stürzen Eltern und Kinder aus dem Haus. Plötzlich bemerken sie, dass der Jüngste fehlt, ein fünfjähriger Junge, der sich im Augenblick der Flucht vor Rauch und Flammen fürchtete und in das obere Stockwerk geklettert war. Entsetzt sehen sich die Eltern an. Keine Möglichkeit, sich noch einmal in das brennende Inferno hineinzuwagen. Da öffnet sich oben ein Fenster. Das Kind ruft um Hilfe. Sein Vater sieht es und schreit ihm zu: "Spring!"
Das Kind sieht nur Rauch und Flammen. Es hört aber die Stimme des Vaters und antwortet: "Vater, ich sehe dich nicht!" Der Vater ruft ihm zu: "Aber ich sehe dich, und das genügt, spring!" - Das Kind springt und landet heil und gesund in den Armen seines Vaters. Ich wünsche Ihnen ein getrostes Wochenende.

Pfarrer Bernd Töpfer, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Marktheidenfeld