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Kiliani-Wallfahrtswoche 2020

„Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen“

Kiliani-Wallfahrtsgottesdienst in Aschaffenburg mit Bischof Dr. Franz Jung – Mit Geduld und vom Gebet getragen die Zukunft angehen – Eucharistiefeier live im Internet übertragen

Aschaffenburg (POW) „Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen.“ So hat Pfarrer Wolfgang Kempf Bischof Dr. Franz Jung am Freitagabend, 10. Juli, in der Pfarrkirche Sankt Kilian in Aschaffenburg begrüßt. Weil die Veranstaltungen zur Kiliani-Wallfahrtswoche wegen der Corona-Schutzmaßnahmen nicht wie gewohnt stattfinden können, besuchte der Oberhirte der Diözese Würzburg im Wechsel mit Weihbischof Ulrich Boom verschiedene Kilianskirchen im Bistum, um dort mit den Menschen vor Ort Eucharistie zu feiern. Der Gottesdienst in der 1953 von Bischof Julius Döpfner geweihten Kirche war der vierte und letzte in der diesjährigen Reihe der dezentralen Kiliani-Gottesdienste. Für Bischof Jung war es der erste Besuch in dem im Aschaffenburger Stadtteil Nilkheim gelegenen Gotteshaus. Er feierte dort Gottesdienst mit Pfarrer Kempf, Pfarrer Martin Heim, Stadtdekan von Aschaffenburg, und 90 Gläubigen, darunter Landtagsabgeordneter Professor Dr. Winfried Bausback und Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing. Damit war die große Kirche aufgrund der aktuellen Hygieneregeln bis auf den letzten Platz besetzt.

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Eine Brücke zum Grund seines Besuchs schlug der Bischof zu Beginn mit dem Hinweis, dass Corona übersetzt „die Krone“ heißt und Kilian und seine Gefährten ihren Lebensweg in der Nachfolge Christi mit dem Martyrium gekrönt hätten. Ihr Beispiel müsse den Christen von heute Ansporn zur Nachfolge sein. In seiner Predigt kündigte der Oberhirte des Bistums Würzburg an, dass es trotz Corona bei dem Plan bleibe, Ende Oktober die neuen Pastoralen Räume zu umschreiben. Diesem Vorhaben liege das Jahresmotto der Diözese Würzburg zu Grunde, das ein Zitat aus dem Epheserbrief ist und in dem es heißt: „Ihr sollt mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe der Liebe Christi zu ermessen, die alle Erkenntnis übersteigt.“

Damit ist nach den Worten des Bischofs ein geistliches Koordinatensystem vorgezeichnet. „Mit einem einmaligen Vermessen ist man noch nicht zu Ende, jede Generation und jeder Mensch muss diese vier Dimensionen wieder neu ermessen“, sagte der Bischof. Die Höhe, das sei nach seiner Interpretation des Bildwortes die Aufgabe, sich im Gebet nach Jesus Christus auszustrecken. Die Breite der Liebe Christi deutete Bischof Jung als Aufgabe, die ganze Bandbreite zu ermessen, in der Gott den Menschen im Leben begegnen wolle. Er zitierte dazu die Endgerichtsrede, in der Jesus sagt: „Was ihr den Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“ Es gelte, immer wieder über die Gemeinden hinaus den Blick auf die Not der Menschen zu richten. Der Bischof nannte die Sozialraumorientierung, also das Erfassen der konkreten Verhältnisse vor Ort, als wichtige Aufgabe einer Seelsorge, die fragt, wie sich der Blick für die Not der Gegenwart schärfen lässt. Für eine caritative Pastoral brauche es den Wagemut, genau hinzuschauen.

„Die Tiefe heißt, den Abgrund der eigenen Ohnmacht im Leben ermessen und das Kreuz Christi im eigenen Leben erfahren.“ Märtyrer wie die Frankenapostel hätten gezeigt, was das bedeuten könne. Die Länge schließlich deutete der Bischof als die Dimension der Zeit. Wer keine Gewalt anwende, so wie es die Bergpredigt fordere, der bringe den langen Atem mit, der für alle Veränderungen notwendig sei. Gewalt sei immer ein Ausdruck von Resignation und Hoffnungslosigkeit, wenn der Glaube fehle, die Dinge auf einem guten Weg regeln zu können. „Wir brauchen den langen Atem des Geistes Gottes für alle Veränderungen“, erklärte der Bischof. Am Ende wies er auf den Engel hin, der in der Offenbarung des Johannes mit einem goldenen Messstab die heilige Stadt Jerusalem neu vermessen soll. Der Bischof verband damit den Wunsch für die Kirche und alle Gläubigen, dass dieser heilige Engel dabei helfe, über das eigene enge Maß hinauszukommen, um die Liebe Christi zu erkennen, die jedes Maß übersteige.

Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Jugendchor der Aschaffenburger Stiftsbasilika unter der Leitung von Caroline Roth und von Markus Heinrich an der Orgel gestaltet. Die Feier wurde auch live auf dem YouTube-Kanal des Stiftschores Aschaffenburg ins Internet übertragen und kann dort weiterhin abgerufen werden.

bv (POW)

(2920/0730; E-Mail voraus)

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