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Infos und Ideen zur Coronapandemie

Informationen, Regelungen und Angebote der Kirche in Unterfranken in der Coronakrise.

„Ein spiritueller Schock für die Gläubigen“

Öffentliches Leben in Indien steht in der Coronakrise praktisch still – Gottesdienste nur im Internet oder als Fernsehübertragung – Zahl der Infektionen steigt

Mumbai/Würzburg (POW) Auch Indien und die Millionenmetropole Mumbai sind fest im Griff des Coronavirus, berichtet Father Franklin Pottananickal, Medienbeauftragter der indischen Diözese Kalyan, Den Geistlichen verbindet eine langjährige Freundschaft mit Pfarrer Manfred Hock (Heigenbrücken), außerdem absolvierte er im Sommer 2015 ein Praktikum im Medienhaus der Diözese Würzburg. „Die indischen Bürger befinden sich wie viele andere Staatsangehörige in einer Situation, mit der sie möglicherweise noch nie in ihrem Leben konfrontiert waren. Praktisch das ganze öffentliche Leben ist zum Stillstand gekommen“, schreibt Pottananickal.

Nur sehr wenige Läden wie Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Gemüsestände dürften in diesen Tagen noch ihre Waren anbieten. In der Anfangsphase der Ausgangsbeschränkungen sei es für die Menschen in Indien sehr schwierig gewesen, überhaupt Lebensmittel zu bekommen. Aber nach einer Woche habe sich die Situation beruhigt. „Die Zahl der Todesfälle nimmt zu. Zunehmend empfinden die Menschen Panik. Sie sind jetzt seit mehr als drei Wochen eingesperrt. Sehr wenige gehen aus dem Haus. Und wenn, dann nur um grundlegende Dinge zu kaufen.“

Die Zahl der Coronafälle in Maharashtra, dem Bundesstaat, in dem Pottananickal lebt und arbeitet, steige derzeit rasant. „Ich bin in Mumbai ansässig. Täglich berichten hier die Medien von einer steigenden Zahl von Infektionen.“ Durch die vielen Krankheitsfälle sind viele Krankenhäuser überlastet, zum Teil werden ganze Wohnanlagen abgeriegelt. „In den eigenen vier Wänden erleben die Menschen eine seltene Situation: Die Familie bleibt zusammen. Das haben die meisten Leute noch nie gesehen. In der Vergangenheit war jeder mit seiner persönlichen Arbeit beschäftigt und außer Haus unterwegs, jetzt sind alle daheim“, erklärt Pottananickal. In gewisser Hinsicht sei das interessant und gut. „Auf der anderen Seite fällt es den Familienmitgliedern in Bezug auf Platz und Nahrung sehr schwer, sich täglich anzupassen und einzuschränken.“

Die katholische Kirche habe nur langsam ihre Online-Angebote für die Gläubigen angepasst. In der ersten Woche der Sperrung seien die Gläubigen mit den spirituellen Angeboten der bestehenden kirchlichen Fernsehkanäle zufrieden gewesen. Bis dahin hätten nur sehr wenige Diözesen online die heilige Messe gestreamt. „In Mumbai haben die Erzdiözese Bombay und die Diözese Kalyan ihr Online-Angebot innerhalb der ersten Tage nach dem Shutdown ausgeweitet.“ Für die Gläubigen sei es ein Schock gewesen, dass sie nicht an den Gottesdiensten und den anderen gemeinsamen Veranstaltungen der Fastenzeit, der Karwoche und der Ostertage teilnehmen konnten. Traditionell gehöre bei den indischen Katholiken die tägliche Messe zum Programm der Fastenzeit. Und auch während der Karwoche seien in normalen Zeiten die Kirchen voll, an Ostern sowieso. „Die Coronakrise ist also auch ein spiritueller Schock für die Gläubigen“, sagt Pottananickal.

mh (POW)

(1620/0451; E-Mail voraus)

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