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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende

"Meide das Böse und tu das Gute; suche den Frieden und jage ihm nach!" Psalm 34, Vers 15.

Ich fühle mich wie im absurden Theater von Ionesco, so Pfr. Frank Witzel.

„Das Gute“ hat etwas mit Freude, Frieden, Gerechtigkeit, Liebe, der Bewahrung der Schöpfung und Menschenwürde zu tun.

Dass wir Gut und Böse unterscheiden können, liegt dem Glauben, dem Grundgesetz, der liberalen Rechtsordnung und dem friedvollen persönlichen und gesellschaftlichen Leben zugrunde. Sonst geht privat, öffentlich und wirtschaftlich gar nichts!

Doch das Konkrete bringt Konflikte: Was bedeutet Gerechtigkeit für Arme, was für Reiche? Was bedeutet Menschenwürde, wenn Reiche reicher und arme Ärmer und beide zahlreicher werden? Wer ist verantwortlich für die Schöpfung? Wie verteilt sich Liebe auf die Nahen und die Fernen?

2024 hat als Jahreslosung den Bibelvers: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5, 21). Wie treffend!

Ich fühle mich wie im absurden Theater von Ionesco: Freunde und Bekannte verwandeln sich in rechtspopulistische Nashörner, schauen weder rechts noch links und kennen keine Unterscheidung von Fakten und Meinungen. Aggressive Energie und Wucht wachsen. Ich irre im kafkaesken Schloss, suche Kontakte für Anschluss, Anerkennung und finde Konflikt-Sackgassen.

Ich suche Hilfe bei Gott und finde mich seit meinem 20. Lebensjahr in dem Song von Wolfgang Niedeckens BAP: „Wenn et Bedde sich lohne däät, wat meinste wohl, wat ich dann bedde däät?“

Wir müssen – um mit dem Hitlergegner und Theologen Dietrich Bohnhoeffer zu sprechen – so leben, „als gäbe es Gott nicht“. Dabei könnte hilfreich sein:

Wer Gutes will, tut sich mit Gut-Wollenden zusammen und bildet Netzwerke des Guten.

Wer Verschwörungserzählungen glaubt, wählt das Narrativ der „Conspiracy of Love“: „Stell dir vor, alles ist eine geheime, machtvolle Verschwörung, die dich testen will, ob du fähig zum Guten und zur Liebe bist. Alles prüft dich, ob deine Liebesfähigkeit für den Nahen und den Fernen wächst.“

Unterscheide Hoffnung und Optimismus! Hoffnung glaubt, dass Gott gut und mächtig ist und dass es mit uns gut ausgeht. Darum setzen wir unsere Kraft jetzt schon ein für das Gute und weisen so auf die wahre Zukunft hin, für die Gott selbst sorgen wird. Beim Optimismus sind wir vorsichtiger. Er lebt von der Erwartung, dass es sich so weitergeht wie bekannt. Das machen depressive und aggressive Menschen auch. Sie tauschen nur den Fokus.

Für das Gute bitten wir zweifelnd und hoffend Gott um Segen.

Frank Witzel, Evang.-Luth. Pfarrer, Kirche an anderen Orten, Springerdienste im Dekanat Würzburg, Traumatherapeut, Geistlicher Begleiter, NLP-Master, Schwerhörigenseelsorger, Dekanatsbeauftragter „Ehrenamt“, Dekanatsbeauftragter für Motorradfahrer*innen-Seelsorge, Sprecher AG „Motorrad-Evangelisch“.Kunstbeauftragter im Kirchenkreises Ansbach-Würzburg