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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Gedanken zum Evangelium – Zweiter Adventssonntag

Den Weg bereiten – nur wie?

„Bereitet dem Herrn den Weg“, heißt es im Evangelium dieses Sonntags. Das erscheint mir wie eine ziemlich unlösbare Aufgabe. Denn wie kann ich wissen, was Gott genau von mir möchte?

Evangelium

Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn. Wie geschrieben steht beim Propheten Jesaja – Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bahnen wird. Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! –, so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.    

Markus 1,1–8

Jeden Morgen bereite ich für meinen kleinen Sohn (erste Klasse) die Kleidung und das Pausenbrot vor. Doch ziemlich oft schaut er mich dabei entgeistert an und sagt: „Ich wollte heute doch gar nicht den Pulli, sondern den anderen Pulli mit dem Dinosaurier anziehen. Und außerdem habe ich doch viel lieber die andere Trinkflasche, die mit Super-Mario drauf!“

Dann stehe ich da und wechsele den Pullover und die Trinkflasche wieder aus und die ganze ursprüngliche Vorbereitung war umsonst. Bei meinen größeren Kindern (14 und 17 Jahre) habe ich es ohnehin schon aufgegeben, ihnen etwas herzurichten.

„Bereitet dem Herrn den Weg“, heißt es im Evangelium dieses Sonntags. Da muss ich erst einmal schlucken: Wenn es für mich schon so schwierig ist, für meine eigenen Kinder das Richtige vorzubereiten, wie viel schwerer ist es dann für den „Herrn“ – für Gott –, den Weg zu bereiten.

Für Gott, der ohnehin immer ganz anders ist, als wir es vielleicht erwarten würden. Da können meine Vorbereitungen ja nur in eine falsche Richtung führen.

„Bereitet dem Herrn den Weg“: Das erscheint mir wie eine ziemlich unlösbare Aufgabe. Denn wie kann ich wissen, was Gott genau von mir möchte? Wie soll ich in Gott hineinschauen, wenn mir das nicht mal bei meinen eigenen Kindern gelingt?

Aber vielleicht muss ich das ja gar nicht. Womöglich geht es nicht darum, dass ich etwas für Gott vorbereite, sondern darum, dass ich mich selbst bereite, mich selbst vor-bereite.

Vielleicht kann ich einfach bei mir selbst anfangen: mich für Gott vorbereiten; mich auf ihn und seine Art einlassen. Die Vorbereitungszeit auf Weihnachten, der Advent, kann uns dazu eine Hilfe sein.

Barbara Stockmann („barbara.stockmann@bistum-wuerzburg.de“) ist Pastoralreferentin
im Pastoralen Raum Karlstadt-Arnstein-Zellingen und Mutter von drei Kindern.