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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Gedanken zum Evangelium – Vierter Sonntag im Jahreskreis

Ein „Regierungsprogramm“

Wir sind heute die Menschen, an die Jesus seine Worte der sogenannten Bergpredigt richtet. Seine Verheißungen gelten uns, dir und mir!

Evangelium

In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.

Matthäus 5,1–12a

Wahlkampf – in einem Bundesland, auf Bundesebene! Wie viele solcher „Wahlkämpfe“ haben wir schon erlebt! Und wie viele Wahlkampfveranstaltungen – gerne mit hochrangigen, bekannten Politikern als „Zugpferden“! Im Mittelpunkt jedes Wahlkampfs steht das Wort, besser gesagt, stehen Worte, unzählbar viele. Eigentlich kennen wir diese Worte – scheinbar ohne Ende – schon längst. Nach der Wahl: „Regierungserklärung“ des neuen Bundeskanzlers, der neuen Ministerpräsidentin. Wieder Worte, unzählbar. Hinausgerufen in das Land. Zielangabe für die kommende Zeit, für die neugewählte Regierung.

In den letzten Wochen haben viele (kirchliche) Sender im Fernsehen Rückblicke, Nachrufe auf den verstorbenen Papst emeritus Benedikt XVI. gezeigt. Bei solch einem Rückblick auf sein Pontifikat sind mir Worte aus seiner Predigt beim ersten Gottesdienst als Papst auf dem Petersplatz besonders aufgefallen:

„Wir wollen nicht verkünden, was wir an theologischem Wissen, an Moralverständnis und Auslegungen der Heiligen Schrift verstehen. Sondern wir wollen verkünden, was Jesus getan und gesagt hat. Seine Botschaft ist und bleibt die Lehre seiner Kirche! Seine liebende Hinwendung zu den Menschen, vor allem zu denen, die am Rand stehen und abgeschrieben sind, muss uns Herzensanliegen sein und bleiben.“

Die Theologin Dorothee Sölle hat einmal gesagt: „Oft sehen wir in Jesus nur den Leidenden am Kreuz, und vergessen, dass Jesus gekommen ist, um Menschen Orientierung zu geben und um sie glücklich zu machen und ihnen die Fülle des Lebens zu schenken. Deshalb halte ich Jesus für den glücklichsten Menschen, der je gelebt hat.“

Jesus selbst gibt uns heute im Evangelium „seine Regierungserklärung“. Er hat sie dort über dem See Genesaret ausgerufen. Viele Menschen waren gekommen, um ihn wieder zu hören: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Gesunde und Kranke. Arme und Reiche. Begeisterte, aber auch Menschen, die noch an ihm zweifeln, bei denen die Botschaft der Liebe noch nicht im Herzen angekommen ist. (Schrift-)Gelehrte, Pharisäer, Anhänger religiöser Gruppen wie auch ganz einfache Menschen, die versuchen, ihr Leben nach den vorgeschriebenen Gesetzen zu leben.

S e l i g ... Dieses Wort kommt in unserem Sprachgebrauch kaum noch vor. Vielleicht könnten wir es ersetzen mit: Glücklich – froh – beneidenswert?

Wir sind heute die Menschen, an die Jesus seine Worte der sogenannten Bergpredigt richtet. Seine Verheißungen gelten uns, dir und mir! Er will unser persönliches Leben aufwerten, wenn wir uns bemühen, seinem Lebens-Beispiel zu folgen. In unserer Zeit. Dort, wo wir hingestellt sind im Leben. Aber immer im Blick auf ihn, unseren Erlöser. Wie hat er reagiert in seinem Leben, das so viele Höhen und Tiefen hatte. Wie selbstverständlich hat er immer wieder sein Leben, Reden und Wirken dem Willen des Vaters im Himmel anvertraut!

Das war und ist und bleibt – auch für uns, die wir versuchen, an ihn zu glauben – das göttliche „Regierungsprogramm“ für unser Leben. Wir gehören zu denen, die Jesus lobpreisend seinem und unserem Vater anvertraut. Er selbst wird uns und unser Leben lobend Gott anempfehlen für das Himmelreich.

Rudolf Haas (rudolf.haas@bistum-wuerzburg.de) ist Ständiger Diakon im Pastoralen Raum Würzburg Nord-West.