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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Gedanken zum Evangelium – Sechster Sonntag der Osterzeit

Hoffnung, die erfüllt

Evangelium

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, ich komme zu euch. Nur noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet. An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.     

Johannes 14,15–21

Sie haben die Hoffnung nie aufgegeben. Ich bewundere Sie.“ So sagt es der Arzt zu der Frau, bei der es nach einer schweren Erkrankung wieder aufwärts geht. Und ein Sohn sagt zu seinem Vater nach dem Abschluss einer anstrengenden Ausbildung: „Ich hätte alles längst hingeschmissen, aber du hast an mich geglaubt. Du hast mir jeden Tag ein wenig Hoffnung gemacht.“

Es ist nicht selbstverständlich, dass ich Hoffnung habe und die Hoffnung nicht aufgebe. Es ist auch nicht leicht, zu sagen, woher meine Hoffnung kommt, dass ich an mich, an die Mitmenschen und an Gott glaube. Einfach ist auch jener Appell im Lesungstext des Ersten Petrusbriefs nicht: „Seid stets bereit, jedem Rechenschaft zu geben, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“ Ich sollte Mut haben, Kunde zu geben von der Hoffnung, die mich erfüllt. Schließlich feiern wir Jahr für Jahr Ostern als Fest der Hoffnung.

Ob das zur Zeit des Ersten Petrusbriefs ein Alleinstellungsmerkmal gewesen ist? Es ist überliefert, andere hätten respektvoll über die Christen gesagt: „Die bleiben voller Hoffnung auch in ausweglosen Situationen.“ Damals wurden die Christen wohl auch gefragt: „Wie könnt ihr eine solche Hoffnung ausstrahlen angesichts von Krankheit, Leid und Tod, angesichts von Anfeindung und Verfolgung?“

Nehmen wir die Anfrage an die junge Christengemeinde als Frage an uns heute: Worauf hoffst du? Was ist Grund deiner Hoffnung als Christ?

Vier vorsichtig formulierte Hoffnungssätze können dazu vielleicht Hilfe geben:

Ich hoffe darauf, dass Gott mich wie ein guter Vater oder eine gute Mutter kennt und für mich da ist.

Ich hoffe, dass Gott mir Beistand und Kraft gibt, für eine Welt zu arbeiten, in der es den Menschen der kommenden Generationen gut geht.

Ich hoffe, dass ich mich in der Verbindung mit Jesus nicht fürchten muss vor Menschen und Mächten, vor Sachzwängen, vor Schuld und vor dem Tod.

Ich hoffe, dass mit dem Tod das Leben nicht aus ist, sondern dass ich im Sterben zum ewigen Leben wiedergeboren werde.

Damit solche Hoffnung wächst und trägt, braucht es guten Nährboden. Den gibt uns der Erste Petrusbrief am Anfang als Überschrift mit: „Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig!“ Das heißt: Lasst Platz in eurem Herzen und in eurem Leben für Jesus Christus, für diesen wunderbaren Seelsorger, für den hilfreichen Gesprächspartner, für den überzeugten Gottesmann. Reserviert einen Platz für Jesus, der für alle Schwachen Partei ergreift.

Haltet Jesus in euren Gedanken und Herzen lebendig. Durch Jesus hat am Ostermorgen der Tod nicht das letzte Wort. Und Jesus sagt seinen Freunden bis heute zu: „Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt.“ Darin kann das Geheimnis unserer Hoffnung liegen: Jesus einen festen Platz in meinem Herzen, in meinem ganzen Leben geben.

Da könnte es eine gute Anregung sein, immer wieder mal den Liedvers anzustimmen: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht“ (Gotteslob 365). Dieser Vers kann dann als Ohrwurm mit hineingehen in den Alltag. So könnte der Mut wachsen, „jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die mich erfüllt“.

Franz Schmitt (franz.schmitt@bistum-wuerzburg.de) ist Pfarrer
der Pfarreiengemeinschaften Emmaus-Frickenhausen und Giebelstadt-Bütthard.