Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende

„Ich bin der Weinstock, ihr seit die Reben…“

Die Geschichte der heiligen Rita kann uns ermutigen, so Gemeindereferentin Sr. Katharina-Elisabeth Glombik.

Im Oktober 2023 war ich zusammen mit meinen Mitschwestern und einer Pilgergruppe in Cascia in Umbrien in Italien. Wir haben die Orte besucht, in denen die heilige Rita gelebt und gewirkt hat. Im Kloster der Augustinerinnen, in das die heilige Rita eingetreten war, gibt es einen Weinstock. Den gab es schon, als die heilige Rita lebte; nach Aussage eines Winzers ist es möglich, dass ein kräftiger Seitentrieb aus dem alten Wurzelstock nachgezogen werden kann und die Jahrhunderte überdauert.

Die Legende besagt, dass die heilige Rita von ihrer Äbtissin den Auftrag bekommen hat, den dürren, ziemlich toten Weinstock zu gießen. Die heilige Rita sollte damit Gehorsam üben – und tatsächlich wurde der Weinstock wieder zum Leben erweckt. Bis heute trägt dieser Weinstock reiche Frucht und erfreut die Schwestern und Besucher.

Was hat dieser Weinstock mit mir und uns zu tun?

Im kommenden Sonntagsevangelium spricht Jesus eines seiner berühmten „Ich-bin-Worte“. Er sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht“ (Joh 15,5). Also: Es tut uns gut, wenn wir an Jesus glauben und mit ihm verbunden bleiben, denn wir werden eine reiche Ernte bringen, die uns und anderen Menschen nützt. Die heilige Rita brachte viel Geduld, Liebe und Ausdauer dem Weinstock entgegen, so fing er an zu wachsen und Frucht zu bringen. Und so war auch ihr Leben. Sie hat den Menschen Gutes getan und bis heute wird sie die Helferin in aussichtslosen Nöten genannt. Ihr Leben kann uns ein Beispiel sein, gerade dort, wo wir das Gefühl haben, dass Liebe und Ausdauer uns selbst oder anderen gegenüber kaum noch vorhanden sind.

Im Winter werden beim Weinstock viele Ruten zurückgeschnitten, damit er im Frühjahr neu ausschlagen kann. Der Winzer schneidet sorgfältig und mit Bedacht.

Vielleicht hat das auch etwas mit unserem Wachstum zu tun: Altes loslassen, sich auf neue Dinge einlassen und sie auszuprobieren, sich dabei Zeit lassen und die Geschehnisse reflektieren. Bereitet mir das Neue Freude? Bringt es mich weiter? Wachse ich in meinem Menschsein, in meinem Glauben?

Vielleicht kann uns das Bild des Weinstocks und der Umgang mit ihm in der kommenden Woche begleiten im Blick auf unser eigenes Leben. Und die Geschichte der heiligen Rita kann uns ermutigen, dranzubleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben, auch wenn manches vielleicht völlig unmöglich scheint.

Gemeindereferentin Schwester Katharina-Elisabeth Glombik OSA, Praktische Theologin B.A., Pfarrei Sanderau