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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Gedanken zum Evangelium – Fünfter Sonntag der Osterzeit

Jesus, der Mut-Erwecker

Das Wort Jesu will Mut machen, Problemen nicht auszuweichen, sondern ihnen ins Auge zu schauen. Jesus spornt uns an, miteinander nach Lösungen und Wegen zu suchen. Jesus motiviert uns, mehr das Positive zu sehen in den Ehen, den Familien und den Kirchengemeinden.

Evangelium

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr. Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.

Johannes 14,1-12

Vor Jahren wurde ein Schlager zum richtigen Ohrwurm: „Keine Angst, hat der Papa mir gesagt! Keine Angst, hat die Mama mir gesagt!“ Es sind Ratschläge, die wir kennen, Ratschläge von Müttern und von Vätern an ihre Kinder: „Du brauchst keine Angst vor dem Leben zu haben. Lass dich nicht unterkriegen! Trau dir was zu! In dir steckt so viel Positives.“ Wir kennen diese Ratschläge und wir hören heute die Ratschläge von Jesus: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott! Glaubt an mich!“ Keine Angst, hat auch Jesus uns gesagt, ich helfe dir, dass du deinen Platz im Leben findest.

Auch wenn Eltern und Jesus sagen: Keine Angst – die Angst ist da. Nicht wenige sagen, ich habe Angst vor der Zukunft. Ich sehe diesen Krieg gegen die Ukraine. Ich sehe die vielen Bootsflüchtlinge. Und ich weiß um viele hungernde Menschen in der Welt. Ich habe Angst, sagen manche, dass unsere Ehe zerbricht und dass unsere Familie auseinanderfällt. Ich habe Angst, sagt mancher beruflich Überforderte, dass mir alles über den Kopf wächst, dass ich in die Depression oder in den Burnout abrutsche.

Landläufig heißt es: Angst ist ein schlechter Ratgeber. Dagegen wollte jener alte Schlager etwas setzen: „Keine Angst, haben Papa und Mama mir gesagt.“ Keine Angst, sagt Jesus, lasst euch in eurem Herzen nicht verwirren! Lasst euch nicht irre machen. Ich will euch helfen, dass ihr euren Mann beziehungsweise eure Frau im Leben stehen könnt.

Aber wie geht das, freizuwerden von der Angst? Wie ist der Weg dahin? So fragt der Apostel Thomas im Evangelium: „Wie sollen wir den Weg kennen?“

Keine Angst, sagt Jesus, ich will euch selbst zuverlässiger Weg sein und nicht ein verlockender Wegweiser. Davon gibt es genug. Sie rufen uns zu: Dahin musst du! Dorthin musst du! Das und jenes musst du tun!

Keine Angst, sagt Jesus, ich garantiere euch die Wahrheit, nicht jene Halbwahrheiten oder Lügen, zu denen man heute verharmlosend Fake News oder alternative Wahrheiten sagt.

Keine Angst, sagt Jesus, ich möchte für euch Leben und Liebe sein und euch und alle Menschen auf die gute Spur des Lebens bringen. Ich will euch nicht reißerisch wie in einem Werbespot das Blaue vom Himmel versprechen.

Am Anfang des Evangeliumstextes steht: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Das Wort Jesu will Mut machen, Problemen nicht auszuweichen, sondern ihnen ins Auge zu schauen. Jesus spornt uns an, miteinander nach Lösungen und Wegen zu suchen. Jesus motiviert uns, mehr das Positive zu sehen in den Ehen, den Familien und den Kirchengemeinden.

Auf eine Idee der Theologin Christel Voß-Goldstein gehen Seligpreisungen für Frauen und Männer zurück. Sie wollen die Angst nehmen und Mut machen, den Weg mit Jesus zu suchen und zu gehen.

Seliggepriesen werden Frauen, die sich aufrichten, die zu den Standhaften gehören, die Hass überwinden und so auf ihre Weise Frieden stiften.

Seliggepriesen werden Männer, die Karriere nicht gleichsetzen mit Leben, die lachen und weinen und sich so zum verheißenen Menschsein auf den Weg machen.

Und seliggepriesen werden alle, die sich nicht verwirren lassen und dem Weg, der Wahrheit und dem Leben auf der Spur bleiben.

Franz Schmitt (franz.schmitt@bistum-wuerzburg.de) ist Pfarrer der Pfarreiengemeinschaften Emmaus-Frickenhausen und Giebelstadt-Bütthard.