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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort

Leben in der Krise?

Non scholae, sed vitae discimus. Der Gebildete versteht diesen Satz gleich oder auch er googelt.

Die Krise der Schulen lässt Bildung zunehmend verschwinden. Stimmt das? Unser schöner lateinischer Satz – Sie haben ihn bereits gegoogelt!? – öffnet noch eine zweite Seite: das Leben. Steckt auch das Leben in der Krise, dein Leben, mein Leben?

Das Wort „Krise“ definiert Google: „Eine Krise (lat. Crisis) ist im Allgemeinen ein Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging und der eher kürzer als länger andauert.“ Jetzt wissen Sie es!

Morgen ist Weißer Sonntag, Erstkommuniontag. Brechen wir unsere Vokabeln „Schule, Leben, Krise“ dazu herunter. Projizieren wir unsere Kirche, zumindest unser Bild von ihr, unsere Erstkommunionkinder, zumindest unsere Wahrnehmung von ihnen, unsere Gottesdienste, zumindest die Schwierigkeiten mit ihnen, auf die Google-Definition von Krise.

Da Lehrer keine Antworten geben, sondern Impulse setzen und ihre Schüler zum Selbstdenken anregen sollen, bleibt der Part des Denkens bei Ihnen. Vielleicht haben Sie auch schon gedacht, der schreibt ja gar nicht gendergerecht inklusiv. Schon haben Sie einen Punkt!

Aber kommen wir wieder zurück zur Schule und zum Leben.

Ich erzähle Ihnen die Geschichte von einem kleinen Kind, das weit, weit im Osten aufwuchs. Von frühester Kindheit wurde ihm Schrift und Lesen beigebracht. Mit rund zwölf Jahren wurde es in seiner öffentlichen Bar Mizwa zu einem „Sohn der Pflicht“, der die Schrift und die Gebote Israels kann und sie im Leben anwenden wird. Dabei hatte dieses Kind in seiner Entwicklung das große Glück, Eltern und Verwandte zu haben, die die Schrift großzügig, das heißt. barmherzig auslegten. Das hatte ihn später vor Übertreibungen bewahrt, - nur mit der Liebe hatte er immer übertrieben! „Da er die Seinen liebte, liebte er sie bis zur Vollendung.“ (Joh 13, 1)

Es ist klar, von wem ich spreche. Es ist Jesus von Nazareth. Es ist der, der uns Menschen in seine Kommunion aufnimmt. Es ist der, der Barmherzigkeit sucht, nicht Opfer (vgl. Mt 9,13). Es ist auch der, der Bildung und Leben in Einklang bringt.

Wenn unseren Kommunionkindern das Ereignis seiner Gegenwart geschenkt wird und es ihnen gelingt, ihn anzunehmen, dann ist auch bei ihnen Schule und Leben eins.

Dekan Martin Heim, Aschaffenburg