Aber sich für die Möglichkeit zu öffnen, dass Gott direkt zu uns reden könnte, das fühlt sich doch erst mal fremd an und vielleicht auch irgendwie ungemütlich. „Wer weiß, was da dann passiert …“ Als den Schülerinnen und Schüler von Jesus der Heilige Geist das erste Mal begegnet ist, da hat das ihr Leben ganz schön durcheinandergebracht. 50 Tage nach Kreuzigung und Auferstehung Jesu, da waren sie an einem Sonntag versammelt. „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.“ So berichtet die Apostelgeschichte. Von Zungen wie von Feuer ist da die Rede, und davon, dass das Reden der Schülerinnen und Schüler von Jesus auf einmal von Menschen anderer Länder verstanden wurde, Menschen aus allen Gegenden der Welt, die sich damals zu einem Wallfahrtsfest in Jerusalem versammelt hatten. Die Begegnung mit dem Heiligen Geist war für die Betroffenen eine überwältigende Erfahrung. Für die ersten Christen allzumal. So steht Pfingsten bis heute für Be“geist“erung, für neues Leben angesichts widriger Umstände, für Frühling und leuchtende Blumen; dafür eben, dass Gott es gut mit uns meint und uns anspricht; dass Gott für uns Türen öffnet auch dort, wo wir meinen, auf unserem Lebensweg in eine Sackgasse geraten zu sein. Lassen Sie sich überraschen! Und, so Sie mögen, stimmen Sie ein in die Bitte: Komm Heilger Geist! Sprich mich an, Gott. Ich will hören.
Heiner Spittler, Pfarrer und Pastoralpsychologe