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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende

Trautes Heim, Glück allein?

Beim Glauben funktioniert der Rückzug ins Private nicht. Wenn ich von Gottes Liebe angesteckt bin, öffne ich meine Fenster und Türen, so Margit Rotter

Trautes Heim, Glück allein?

Vielen Menschen gehen ihre eigenen vier Wände über alles: „My home is my castle“. Ich muss gestehen, dass auch für mich meine Wohnung ein Ort des Wohlbefindens und der Regeneration ist. Die Ursache für diesen Rückzug ins Pri­vate liegt wohl auch darin, dass die Welt bedrohlicher geworden ist: Pandemie, Krie­ge, Terrorwarnun­gen, Naturkatastro­phen. Da möchte man die Wohnungstür schließen, die De­cke über den Kopf ziehen und die „böse Welt“ einfach draußen lassen. Sicher ver­langen uns auch Be­ruf, Familie und der All­tag all­gemein ein Übermaß an Energie ab. Und sicher hat auch die Spaßgesellschaft mit dem Hetzen von ei­nem Event zum anderen zu dieser Gegenre­aktion geführt.

Vergangenen Sonntag feierten wir Pfingsten. Die Jünger hatten sich nach Jesu Tod ins Private zurückgezogen. Sie harrten zusammen mit Maria, der Mutter Jesu, verbarrika­diert hinter verschlossenen Türen aus. Zu groß war die Angst vor Spott und Verfolgung. Doch die­se Männer und Frauen in der Gefolgschaft des Jesus aus Galiläa fingen wahrhaft Feuer. Denn „alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und be­gannen in fremden Sprachen zu re­den“ (Apg 2,4). So hörten wir es am Pfingstsonntag in der ersten Lesung. Aus Stummen wurden Be­geisterte. Gottes Geist riss Fenster und Türen auf.

Und da wären wir wieder bei unserem trauten Heim. Nein, beim Glauben funktioniert der Rückzug ins Private nicht. Wenn ich von Gottes Liebe angesteckt bin, öffne ich meine Fenster und Türen. Mit Gott an meiner Seite nehme ich mein Leben in die Hand. Wer von seinem Geist erfüllt ist, spürt, dass sich innere Leere mit Liebe füllt, aus Angst Mut wird. Gestärkt vom Heiligen Geist bin ich bereit, „jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die mich erfüllt“ (1. Petr 3,15).

50 Tage nach Ostern feiern wir Pfingsten. Pfingsten ist ein Fest des Lebens. Haben wir Mut, aus unserem trauten Heim zu treten und miteinander Leben zu teilen, so wie wir in ei­nem modernen Kirchenlied singen: „Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Au­gen, dass wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit be­stehn. Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln, wir können neu ins Leben gehn“.

Margit Rotter, Leiterin des Dekanatsbüros Würzburg