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Caritas im Bistum Würzburg

Seit 35 Jahren im Dienst der Nächstenliebe

Würzburg, 12.05.2023. Katholischer Krankenhausbesuchsdienst "Grüne Damen und Herren" am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) feiert 35. Geburtstag. Festgottesdienst mit Weihbischof Ulrich Boom und Domkapitular Clemens Bieber.

Im Jahre 1988 als deutsch-italienischer Besuchsdienst gegründet, gehören den „Grünen Damen“ inzwischen auch „Grüne Herren“ an. Ursprünglich ging es Antonio Lucchetta, einem italienischen Sozialarbeiter der Caritas, darum, leidenden und kranken Landsleuten im Uniklinikum Würzburg ehrenamtliche Hilfe durch italienische Frauen anzubieten.  Schnell wurde daraus eine Initiative über Sprach- und Herkunftsgrenzen hinweg.

Heute sehen sich die etwa 40 aktiven „Grünen Damen und Herren“ als wichtige Ergänzung zur Unterstützung am Krankenbett. Sie stehen für Gespräche und kleine organisatorische Dinge gerne zur Verfügung. Wo die Fachleute im Klinikalltag zeitlich an ihre Grenzen kommen, können sich die ehrenamtlich Engagierten Zeit für Patientinnen und Patienten nehmen.

Mit Gottesdienst, Festakt und einem anschließenden Essen wurde der 35. Geburtstag am Freitag, 12. Mai, mit zahlreichen Ehrengästen begangen.

„Nur die Liebe verwandelt die Welt“

In seiner Predigt betonte Weihbischof Ulrich Boom, dass in dieser Welt nur eines todsicher sei, nämlich der Tod selbst. „Wir wissen nicht, warum Gott Krankheit, Leid und Tod zulässt“, so Boom. Viele würden diese Frage sehr theoretisch erörtern, doch komme es darauf an, die Liebe Gottes in der Tat sichtbar werden zu lassen. „Das Evangelium, das gute Wort der Liebe, gehört unbedingt ins Krankenhaus, an die Betten der Patientinnen und Patienten.“ Der Besuchsdienst zeige, was Zuwendung und Barmherzigkeit meinten. „Nur die Liebe verwandelt die Welt“, so der Weihbischof. Gemeinsam mit Domkapitular Clemens Bieber dankte er den Frauen und Männern für ihren Dienst der Nächstenliebe.

Als Überraschung für die Anwesenden wurde der langjährige Klinikseelsorger, Pater Maximilian Bauer, per Videokonferenz in die Kirche des Universitätsklinikums zugeschaltet. Weihbischof Ulrich Boom überreichte symbolisch das Bronzerelief „Kranke besuchen“ des Künstlers Egino Weinert und dankte für den langjährigen Einsatz in der Krankenhausseelsorge. Domkapitular Bieber nutzte die Gelegenheit, um Pater Maximilian, der gerade im Urlaub an der Nordsee weilte, mit der höchsten Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes, dem Caritaskreuz in Gold, zu ehren. Auch der Leiter der „Grünen Damen und Herren“, Albert Fischer, schloss sich an und stellte ein Fotobuch mit vielen farbenfrohen Erinnerungen „Zum Abschied“ vor. „Lieber Maximilian, ich werde die schönen Gaben persönlich vorbeibringen“, versprach Domkapitular Bieber, denn der Konvent der Franziskanerminoriten befinde sich ganz in der Nähe des Würzburger Caritashauses.

„Sie sind Teil des Teams“

Der Dank setzte sich auch nach dem Gottesdienst beim Festakt im Hörsaal fort. Dazu begrüßte der kaufmännische Direktor, Philip Rieger, aktive und ehemalige Mitglieder der „Grünen Damen und Herren“ und mit ihnen auch Ehrengäste.

Bürgermeisterin Judith Jörg würdigte das langjährige Engagement der Gruppe als wertvoll für die Stadtgesellschaft. „Ihr Dienst ist ein Heilmittel gegen die Epidemie der Einsamkeit“, so Jörg. Wegweisend sei vor Jahrzehnten der Gedanke der Integration und der interkulturellen Zusammenarbeit gewesen. „Sie waren mit dem deutsch-italienischen Krankenhausbesuchsdienst der Zeit schon damals weit voraus.“

Dr. Sebastian Kießig, Geschäftsführer der Caritas-Konferenzen in Deutschland (CKD), dem Dachverband für ehrenamtliches Engagement in Krankenhausbesuchsdiensten empfahl den Heiligen Kilian als Patron für die „Grünen Damen und Herren“, denn es gehe um das Zeugnis gelebter Nächstenliebe. Kießig lobte ausdrücklich auch die wertvolle Unterstützung durch die Klinikleitung und den Diözesan-Caritasverband.

Schließlich ergriff Pflegedirektor Marus Hupperz das Wort und stellte klar: „Klinik funktioniert nur mit multiprofessionellen Teams. Wir haben tüchtige Pflegekräfte, gute Professorinnen und Professoren, engagiertes Personal in Medizin, in der Logistik, Reinigung und natürlich Pflege.“ Auch der Einsatz der „Grünen Damen und Herren“ sei immens wichtig. „Sie sind Teil des Teams.“

Domkapitular Clemens Bieber erinnerte in seinem Grußwort an den Internationalen Tag der Pflege. „Es war eine sehr gute Idee, diese Geburtstagsfeier auf den 12. Mai zu legen“, so Bieber, denn Pflege sei auch dort anzutreffen, wo Menschen sich Zeit für einen Kranken nehmen würden. Wie die Taube den Ölzweig als Zeichen des Friedens und der Zuversicht zur Arche gebracht habe, so würden dies auch die ehrenamtlich Engagierten im Krankenhausalltag für die Patientinnen und Patienten tun. Gemeinsam mit Leiter Albert Fischer überreichte Bieber allen aktiven „Grünen Damen und Herren“ eine Plakette, die eine Taube mit Ölzweig zeigt.

Blumen, Geschenke und weitere Zeichen der Anerkennung wurden überreicht. Einmal mehr wurde auch das Paar Maria und Antonio Lucchetta gewürdigt, denn es sei ihnen zu verdanken, dass der Krankenhausbesuchsdienst vor 35 Jahren ins Leben gerufen worden sei und seither wachse, so Leiter Albert Fischer. Dankbar zeigte sich Fischer zudem für das gute Miteinander aller Verantwortlichen im UKW.

Für die musikalische Rahmung erhielt Harfenistin Anne Kox-Schindelin anhaltenden Applaus.

Mit Sekt, Kaffee und Geburtstagskuchen fand der festliche Nachmittag im Mitarbeiter-Casino des Universitätsklinikums seinen geselligen Abschluss.

Blick nach vorn

Am Rande der Feierlichkeiten berichtete Gernot Hornberger über neue Entwicklungen. Er sei erfreut, dass es inzwischen auch am Juliusspital eine Gruppe gebe. „Wir freuen uns über Menschen, die sich bei uns einbringen wollen.“ Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, könne Kontakt zu Albert Fischer unter der E-Mail: albertfischer08@gmail.com aufnehmen.

Sebastian Schoknecht

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